LG Heilbronn vom 10.02.1981
2 S 312/80
Normen:
BGB § 1615i;
Fundstellen:
DAVorm 1981, 301
LSK-FamR/Hannemann, § 1615i BGB LS 3

LG Heilbronn - 10.02.1981 (2 S 312/80) - DRsp Nr. 1994/14772

LG Heilbronn, vom 10.02.1981 - Aktenzeichen 2 S 312/80

DRsp Nr. 1994/14772

a. Bei der Beurteilung der Frage, ob ein Erlaß rückständiger Unterhaltsbeträge gemäß § 1615i Abs. 2 BGB erforderlich ist, ist zu berücksichtigen, ab welchem Zeitpunkt der Vater mit seiner Inanspruchnahme rechnen mußte und wie sich die jetzige Verpflichtung zur Zahlung des rückständigen Unterhalts auf seine wirtschaftliche und soziale Existenz auswirkt. b. Die Billigkeitsentscheidung im Rahmen des § 1615i BGB kann nur als Einzelfallentscheidung unter konkreter Berücksichtigung aller Umstände getroffen werden. Die gesetzliche Regelung des § 1615i Abs. 2 BGB ist nicht von vornhein abstrakt dahingehend einzugrenzen, daß ein Erlaß rückständigen Unterhalts nur in ganz groben bzw. extremen Härtefällen in Betracht kommt.

Normenkette:

BGB § 1615i;

Hinweise:

Im wesentlichen wie LS 3 a: AG Hamburg, DAV 1983, 66. Anderer Ansicht: LSK-FamR/Hannemann, § 1615i BGB LS 4.