EuGH - Schlussantrag vom 16.09.2015
Rs. C-419/14
Normen:
EU-Grundrechtecharta Art. 7; EU-Grundrechtecharta Art. 8; Verordnung 904/2010/EU vom 07.10.2010 Art. 7 Abs. 1; Verordnung 904/2010/EU vom 07.10.2010 Art. 7 Abs. 2; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Art. 24 Abs. 1; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Art. 24 Abs. 2; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Art. 43; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Art. 45; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Art. 56 Abs. 1 Buchst. k; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Art. 59 Buchst. k; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Anhang II; Richtlinie 112/2006/EG vom 28.11.2006 Art. 273; AEUV Art. 267;
Fundstellen:
Quelle: Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften in L-2925 Luxemburg
Vorinstanzen:
Verwaltungs- und Arbeitsgericht Budapest [Fõvárosi Közigazgatási és Munkaügyi bíróság, Ungarn],

Mehrwertsteuerpflicht bei rechtsmissbräuchlicher Nutzung eines Lizensvertrages zum Betrieb einer Internetseite im Erotikbereich; Schlussanträge des Generalanwalts zum Vorabentscheidungsersuchen des ungarischen Gerichts für Verwaltungs- und Arbeitssachen Budapest

EuGH, Schlussantrag vom 16.09.2015 - Aktenzeichen Rs. C-419/14

DRsp Nr. 2016/2649

Mehrwertsteuerpflicht bei rechtsmissbräuchlicher Nutzung eines Lizensvertrages zum Betrieb einer Internetseite im Erotikbereich; Schlussanträge des Generalanwalts zum Vorabentscheidungsersuchen des ungarischen Gerichts für Verwaltungs- und Arbeitssachen Budapest

Tenor:

1. Der Abschluss eines Lizenzvertrags wie derjenige, der im Ausgangsverfahren in Rede steht, kann nur dann als missbräuchlich im Hinblick auf die Mehrwertsteuerrichtlinie angesehen werden, wenn sein Hauptzweck die Erlangung eines Steuervorteils ist, dessen Gewährung dem von dieser verfolgten Ziel zuwiderliefe, was vom vorlegenden Gericht geprüft werden muss.

2. Die Gefahr der Doppelbesteuerung hindert die Steuerbehörden eines Mitgliedstaats nicht daran, den Ort der Erbringung einer Dienstleistung neu einzustufen und sie als in seinem Hoheitsgebiet erbracht anzusehen.