BFH - Urteil vom 17.07.2024
XI R 35/22 (XI R 14/20)
Normen:
UStG § 25b; UStG § 3d S. 1; UStG § 3d S. 2 Hs. 1; UStG § 3d S. 2 Hs. 2; UStG § 25b Abs. 3; UStG § 14a Abs. 7; EGRL 112/2006 Art. 41; EGRL 112/2006 Art. 42; EGRL 112/2006 Art. 197;
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 22.04.2020 - Vorinstanzaktenzeichen 15 K 1219/17 AO

Nachträgliche Korrektur von Rechnungen; Voraussetzungen für ein innergemeinschaftliches Dreiecksgeschäft

BFH, Urteil vom 17.07.2024 - Aktenzeichen XI R 35/22 (XI R 14/20)

DRsp Nr. 2024/12048

Nachträgliche Korrektur von Rechnungen; Voraussetzungen für ein innergemeinschaftliches Dreiecksgeschäft

Die nachträgliche Korrektur von Rechnungen entfaltet im Hinblick auf die Voraussetzungen des § 14a Abs. 7 UStG keine Rückwirkung (Anschluss an das EuGH-Urteil Luxury Trust Automobil vom 08.12.2022 - C-247/21, EU:C:2022:966).

Tenor

1. Auf die Revision des Beklagten wird das Urteil des Finanzgerichts Münster vom 22.04.2020 - 15 K 1219/17 U, AO aufgehoben.

2. Die Klage wegen Umsatzsteuer 2008 bis 2013 wird abgewiesen.

Der Rechtsstreit wegen Zinsen zur Umsatzsteuer 2008 bis 2013 sowie wegen abweichender Festsetzung von Umsatzsteuer 2008 bis 2013 und Zinsen zur Umsatzsteuer 2008 bis 2013 aus Billigkeitsgründen wird an das Finanzgericht Münster zur anderweitigen Verhandlung und Entscheidung zurückverwiesen.

3. Dem Finanzgericht Münster wird die Entscheidung über die Kosten des gesamten Verfahrens übertragen.

Normenkette:

UStG § 25b; UStG § 3d S. 1; UStG § 3d S. 2 Hs. 1; UStG § 3d S. 2 Hs. 2; UStG § 25b Abs. 3; UStG § 14a Abs. 7; EGRL 112/2006 Art. 41; EGRL 112/2006 Art. 42; EGRL 112/2006 Art. 197;

Gründe

I.

Streitig ist, ob fehlerhaft behandelte innergemeinschaftliche Dreiecksgeschäfte mit Rückwirkung umsatzsteuerrechtlich korrigiert werden können.