BFH - Urteil vom 18.08.2005
V R 71/03
Normen:
UStG (1999) § 4 Nr. 14, 15, 18, 25 ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. g Art. 13 Teil A Abs. 2 ;
Fundstellen:
BB 2005, 2797
BFH/NV 2006, 213
BFHE 211, 543
BStBl II 2006, 143
DB 2006, 30
DStRE 2006, 172
Vorinstanzen:
FG Nürnberg, vom 30.09.2003 - Vorinstanzaktenzeichen II 290/2002

Umsätze einer vom Jugendamt beauftragten Legasthenie-Therapeutin von Umsatzsteuer befreit

BFH, Urteil vom 18.08.2005 - Aktenzeichen V R 71/03

DRsp Nr. 2005/20395

Umsätze einer vom Jugendamt beauftragten Legasthenie-Therapeutin von Umsatzsteuer befreit

»1. Umsätze aus Legasthenie-Behandlungen sind grundsätzlich nicht nach § 4 Nr. 14 UStG 1999 steuerfrei. 2. Umsätze aus Legasthenie-Behandlungen, die im Rahmen der Eingliederungshilfe nach § 35a SGB VIII erbracht und gegenüber dem Träger für die betreffende Sozialleistung abgerechnet werden, sind nach Art. 13 Teil A Abs. 1 Buchst. g der Richtlinie 77/388/EWG steuerfrei.«

Normenkette:

UStG (1999) § 4 Nr. 14, 15, 18, 25 ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. g Art. 13 Teil A Abs. 2 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) war im Streitjahr 2000 als Legasthenie-Therapeutin tätig. Sie war vom Jugendamt der Stadt im Rahmen der Eingliederungshilfe für seelisch behinderte Kinder und Jugendliche gemäß § 35a Abs. 2 Nr. 1 des Achten Buches Sozialgesetzbuch (SGB VIII) i.V.m. §§ 39 und 40 des Bundessozialhilfegesetzes (BSHG) mit der ambulanten Legasthenie-Therapie beauftragt. Ferner war sie Dozentin an einer Schule. Des Weiteren war sie als pädagogisch-psychologische Beraterin tätig.