FG Hessen - Beschluss vom 10.06.2013
1 V 1700/12
Normen:
EGRL 112/2006 Art. 132 Abs. 1 Buchst. b; UStG (2005 vom 19.12.2008) § 4 Nr. 14 S. 1; UStG (2005 vom 19.12.2008) § 4 Nr. 14 Buchst. b S. 2 DBuchst. aa; FGO § 69 Abs. 2 S. 2; FGO § 69 Abs. 3 S. 1; SGB V § 108;

Umsatzsteuerbefreiung einer PrivatklinikHeilbehandlungen; Krankenhausbehandlung; Privatkliniken

FG Hessen, Beschluss vom 10.06.2013 - Aktenzeichen 1 V 1700/12

DRsp Nr. 2013/21348

Umsatzsteuerbefreiung einer Privatklinik Heilbehandlungen; Krankenhausbehandlung; Privatkliniken

Lässt sich die Steuerfreiheit der Krankenhausumsätze einer Privatklinik einschließlich der ärztlichen Heilbehandlungsleistungen weder nach § 4 Nr. 14 Buchst. b UStG oder § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 2 UStG erreichen, ist ernstlich zweifelhaft i.S. des § 69 FGO, ob sich der Unternehmer für die Steuerbefreiung der Umsätze der Privatklinik, welche die in Art. 132 Abs. 1 Buchstabe b MwStSystRL postulierten Bedingungen erfüllt, nicht unmittelbar auf Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL berufen kann, weil die Regelung des § 4 Nr. 14 Buchst. b UStG nicht gemeinschaftsrechtskonform ist.

1. Die Vollziehung der Umsatzsteueranmeldung der Antragstellerin für 2011 wird in Höhe von 6.363,25 € bis zur Bestandskraft der Steuerfestsetzung, längstens bis zum Ablauf eines Monats nach Zustellung einer das Klageverfahren 1 K 733/12 abschließenden Entscheidung mit der Maßgabe aufgehoben, dass die bis zum Ergehen dieses Beschlusses insoweit verwirkten Säumniszuschläge entfallen.