BFH - Urteil vom 18.03.2004
V R 53/00
Normen:
UStG (1980) § 4 Nr. 14, 16 lit. b, c ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. b ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BB 2004, 1265
BFH/NV 2004, 1051
BFHE 204, 503
DB 2004, 1410
DStRE 2004, 778
NJW 2004, 2328
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 27.11.1991 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 130/89

Umsatzsteuerbefreiung für private Krankenhäuser

BFH, Urteil vom 18.03.2004 - Aktenzeichen V R 53/00

DRsp Nr. 2004/9324

Umsatzsteuerbefreiung für private Krankenhäuser

»Umsätze der Krankenhäuser sind, auch soweit sie die ärztliche Heilbehandlung einschließen, grundsätzlich nur dann steuerfrei, wenn sie die Voraussetzungen des § 4 Nr. 16 Buchst. b UStG 1980 i.V.m. § 67 AO 1977 erfüllen; die Befreiungsvorschrift nach § 4 Nr. 14 UStG 1980 findet auf sie grundsätzlich keine Anwendung.«

Normenkette:

UStG (1980) § 4 Nr. 14, 16 lit. b, c ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. b ; GG Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) betreibt ein Sanatorium einschließlich medizinischer Leistungen in Form einer staatlich konzessionierten, internistisch ausgerichteten privaten Krankenanstalt. Sie bot im Streitjahr 1986 in erster Linie so genannte Regenerationskuren auf dem Gebiet der Naturheilkunde an. Zur Behandlung ihrer Patienten beschäftigte die Klägerin in ihrer internistisch ausgerichteten, medizinischen Abteilung acht Ärzte, fünf Krankenschwestern, acht Arzthelferinnen, vier Laboranten und vier Physiotherapeuten.

Die Klägerin ist als so genannte Publikums-Personengesellschaft errichtet; sie hatte zur Zeit der Entscheidung des Finanzgerichts (FG) 191 Kommanditisten. Persönlich haftende Gesellschafterin war die S-GmbH mit einer Bareinlage von 50 000 DM. Geschäftsführer dieser GmbH war der Kaufmann S.