BFH - Urteil vom 16.10.2013
XI R 19/11
Normen:
UStG § 4 Nr. 18 S. 1; Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. g; Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28.11.2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem Art. 132 Abs. 1 lit g;
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 16.06.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 3437/10

Umsatzsteuerliche Behandlung der Vergütungen eines Berufsbetreuers

BFH, Urteil vom 16.10.2013 - Aktenzeichen XI R 19/11

DRsp Nr. 2013/24881

Umsatzsteuerliche Behandlung der Vergütungen eines Berufsbetreuers

NV: Ein gerichtlich bestellter Betreuer, der Betreuungsleistungen i.S. von § 1896 Abs. 1 BGB im Rahmen seiner Berufsausübung erbringt (sog. Berufsbetreuer), handelt als anerkannte Einrichtung i.S. von Art. 13 Teil A Abs. 1 Buchst. g der Richtlinie 77/388/EWG bzw. Art. 132 Abs. 1 Buchst. g MwStSystRL und kann sich für die Steuerfreiheit dieser Betreuungsleistungen auf das Unionsrecht berufen.

Zwar fallen Vergütungen für berufsmäßig ausgeführte Betreuungsleistungen nicht unter die Steuerbefreiung nach § 4 Nr. 18 S. 1 UStG. Jedoch können die Leistungen nach Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. g der Richtlinie 77/388/EWG bzw. nach Art. 132 Abs. 1 lit. g MwStSystRL von der Umsatzsteuer befreit sein.

Normenkette:

UStG § 4 Nr. 18 S. 1; Richtlinie 77/388/EWG Art. 13 Teil A Abs. 1 lit. g; Richtlinie 2006/112/EG des Rates vom 28.11.2006 über das gemeinsame Mehrwertsteuersystem Art. 132 Abs. 1 lit g;

Gründe

I. Der Kläger und Revisionskläger (Kläger) war in den Jahren 2005 bis 2010 (Streitjahre) als gerichtlich bestellter Betreuer selbständig tätig.