BFH - Urteil vom 18.03.2015
XI R 38/13
Normen:
UStG § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 1, § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 2 Doppelbuchst. aa; MwStSystRL Art. 132 Abs. 1 Buchst. b, Art. 133, Art. 134; SGB V § 108, § 109;
Fundstellen:
BFHE 249, 380
Vorinstanzen:
Schleswig-Holsteinisches FG , vom 17.07.2013 - Vorinstanzaktenzeichen 4 K 104/12 1884

Umsatzsteuerliche Behandlungen der Leistungen einer Privatklinik

BFH, Urteil vom 18.03.2015 - Aktenzeichen XI R 38/13

DRsp Nr. 2015/10089

Umsatzsteuerliche Behandlungen der Leistungen einer Privatklinik

Der Betreiber einer Privatklinik kann sich gegenüber der ab dem Jahr 2009 geltenden —unionsrechtswidrigen— Regelung in § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 2 Doppelbuchst. aa UStG i.V.m. §§ 108, 109 SGB V für die Steuerfreiheit seiner Leistungen auf Art. 132 Abs. 1 Buchst. b MwStSystRL berufen (Anschluss an BFH-Urteil vom 23. Oktober 2014 V R 20/14, zur amtlichen Veröffentlichung bestimmt, BFH/NV 2015, 631).

Tenor

Die Revision des Beklagten gegen das Urteil des Schleswig-Holsteinischen Finanzgerichts vom 17. Juli 2013 4 K 104/12 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat der Beklagte zu tragen.

Normenkette:

UStG § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 1, § 4 Nr. 14 Buchst. b Satz 2 Doppelbuchst. aa; MwStSystRL Art. 132 Abs. 1 Buchst. b, Art. 133, Art. 134; SGB V § 108, § 109;

Gründe

I.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH & Co. KG, betrieb im Jahr 2009 (Streitjahr) eine Privatklinik, in der niedergelassene Ärzte operative Eingriffe an gesetzlich und privat versicherten Patienten durchführten. In der Klinik wurden sowohl ambulante als auch stationäre Eingriffe vorgenommen. Für die operierten Patienten hielt die Klägerin eine Abteilung mit 18 Betten vor, in der die Patienten von Pflegepersonal betreut und beköstigt wurden.