BVerfG - Beschluß vom 04.05.1982
1 BvL 26/77; 1 BvL 66/78
Normen:
BGB § 1587o Abs. 2 S. 3 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BVerfGE 60, 329
DAVorm 1982, 918
DNotZ 1982, 564
DRsp I(166)105b-c
EuGRZ 1982, 554
FamRZ 1982, 677
FamRZ 1982, 769
Information StW 1985, 88
JZ 1982, 553
LSK-FamR/Runge, § 1587o BGB LS 22
MDR 1982, 819
NJW 1982, 2365
Rpfleger 1982, 279
StAZ 1982, 246
Vorinstanzen:
AG Bremen, vom 14.12.1977 - Vorinstanzaktenzeichen 60 F 117/1977
AG Königstein, vom 28.06.1978 - Vorinstanzaktenzeichen 10 F 100/78

Verfassungsmäßigkeit des § 1587o Abs. 2 Satz 3 BGB

BVerfG, Beschluß vom 04.05.1982 - Aktenzeichen 1 BvL 26/77; 1 BvL 66/78

DRsp Nr. 1994/2632

Verfassungsmäßigkeit des § 1587o Abs. 2 Satz 3 BGB

»Die Regelung des § 1587o Abs. 2 Satz 3 BGB, nach der Vereinbarungen der Ehegatten über den Versorgungsausgleich im Zusammenhang mit der Scheidung der Genehmigung des Familiengerichts bedürfen, ist mit dem Grundgesetz vereinbar.«Anders als der Notar, der die Beurkundung einer Vereinbarung über den VA verweigern kann, wenn dies der Schutz eines unerfahrenen oder uneinsichtigen Ehegatten gebietet, muß der Familienrichter, dem insoweit zwar die Belehrungspflichten obliegen (vgl. § 1 Abs. 2 BeurkG) die Protokollierung in jedem Fall vornehmen. Der unerfahrene Ehegatte ist hier nur durch das Genehmigungserfordernis gem. § 1587o Abs. 2 Satz 3 BGB geschützt.

Normenkette:

BGB § 1587o Abs. 2 S. 3 ; GG Art. 2 Abs. 1 Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

A.

Die Verfahren betreffen die Frage, ob es mit dem Grundgesetz vereinbar ist, daß eine von den Ehegatten im Zusammenhang mit der Scheidung geschlossene Vereinbarung über den Versorgungsausgleich der Genehmigung des Familiengerichts bedarf.

I.