BFH - Urteil vom 25.04.2013
V R 2/13
Normen:
UStG § 14; UStG § 14c; UStG § 17; UStG § 15; AO § 176 Abs. 1 Nr. 3;
Fundstellen:
BB 2013, 2197
BFH/NV 2013, 1675
BFHE 241, 304
BStBl II 2013, 844
DB 2013, 2007
DB 2013, 6
DStR 2013, 10
DStR 2013, 1943
DStRE 2013, 1214
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 28.12.2012 - Vorinstanzaktenzeichen 5 K 113/10

Vertrauensschutz bei Änderung der Rechtsprechung

BFH, Urteil vom 25.04.2013 - Aktenzeichen V R 2/13

DRsp Nr. 2013/19846

Vertrauensschutz bei Änderung der Rechtsprechung

1. Steht der Änderung eines Umsatzsteuerbescheids wegen der Rechtsprechungsänderung zum Vorsteuerabzug bei unrichtigem Steuerausweis durch das BFH-Urteil vom 2. April 1998 V R 34/97 (BFHE 185, 536, BStBl II 1998, 695) § 176 Abs. 1 Nr. 3 AO entgegen, ist der Steuerpflichtige so zu behandeln, wie er ohne die Rechtsprechungsänderung gestanden hätte.2. Berichtigt der Leistende seine Rechnung mit dem unrichtigen Umsatzsteuerausweis, ist der Vorsteuerabzug des Leistungsempfängers zu berichtigen, wenn im Zeitpunkt der Rechtsprechungsänderung die Änderung des Umsatzsteuerbescheids möglich gewesen wäre. Der Zeitpunkt der Rechnungsberichtigung ist insoweit unmaßgeblich.

Normenkette:

UStG § 14; UStG § 14c; UStG § 17; UStG § 15; AO § 176 Abs. 1 Nr. 3;

Gründe

I.

Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine KG, bezog in den Jahren 1993 bis 1997 von der T-GmbH Zeitschriften, denen CDs beigefügt waren. Die T-GmbH erteilte Rechnungen unter Anwendung des Regelsteuersatzes. Die Klägerin nahm den Vorsteuerabzug in Anspruch.