BFH - Urteil vom 22.05.2003
V R 97/01
Normen:
Dreizehnte Richtlinie 86/560/EWG Art. 1 ; UStG (1993) § 18 Abs. 9 ; UStDV §§ 59 ff. ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 17 Abs. 4 ;
Fundstellen:
BFH/NV 2003, 1509
BFHE 203, 193
BStBl II 2003, 819
DB 2003, 2210
DStR 2003, 1658
Vorinstanzen:
FG Köln, vom 26.10.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 4970/99

Vorsteuer-Vergütungsverfahren

BFH, Urteil vom 22.05.2003 - Aktenzeichen V R 97/01

DRsp Nr. 2003/11902

Vorsteuer-Vergütungsverfahren

»1. Zur Auslegung der Begriffe "ansässig" und "Sitz der wirtschaftlichen Tätigkeit" (§ 18 Abs. 9 UStG 1993)2. Mit dem Verfahren zur Vorsteuervergütung für nicht im Gemeinschaftsgebiet ansässige Steuerpflichtige nach § 18 Abs. 9 Satz 6 und 7 UStG 1993 i.V.m. §§ 59 ff. UStDV 1993 hat der Gesetz- und Verordnungsgeber Art. 17 Abs. 4 der Richtlinie 77/388/EWG i.V.m. Art. 1 der Dreizehnten Richtlinie 86/560/EWG umgesetzt. Die in § 18 Abs. 9 UStG 1993 enthaltenen Begriffe "ansässig" bzw. "Sitz der wirtschaftlichen Tätigkeit" sind daher richtlinienkonform auszulegen.«

Normenkette:

Dreizehnte Richtlinie 86/560/EWG Art. 1 ; UStG (1993) § 18 Abs. 9 ; UStDV §§ 59 ff. ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 17 Abs. 4 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach luxemburgischem Recht (S.à.r.l.), betreibt ein Transportunternehmen. Alleinige Gesellschafterin der am 10. Oktober 1995 gegründeten Klägerin ist eine in der Schweiz ansässige Aktiengesellschaft (AG), bei der es sich ebenfalls um ein Transportunternehmen handelt. Geschäftsführer sind zwei in der Schweiz bzw. Italien wohnhafte Angestellte der AG.