BFH - Urteil vom 19.05.2005
V R 31/03
Normen:
UStG (1993/1999) § 2 Abs. 2 Nr. 2 ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 4 Abs. 4 Unterabs. 2 ;
Fundstellen:
BB 2005, 1725
BB 2006, 1311
BFHE 210, 167
BStBl II 2005, 671
DB 2005, 1722
DStRE 2005, 1086
GmbHR 2005, 1209
NZG 2005, 768
ZIP 2006, 31
Vorinstanzen:
FG Hessen - 6 K 834/01 - 28.4.2003 (EFG 2003, 1426),

Zur umsatzsteuerrechtlichen Organschaft; Gegenstand des Klageverfahrens

BFH, Urteil vom 19.05.2005 - Aktenzeichen V R 31/03

DRsp Nr. 2005/10855

Zur umsatzsteuerrechtlichen Organschaft; Gegenstand des Klageverfahrens

»1. Eine GmbH, die zu 99,72 v.H. am Gesellschaftsvermögen einer KG beteiligt ist, ist auch dann nicht in das Unternehmen der KG (mittelbar) finanziell eingegliedert, wenn die übrigen Kommanditisten der KG sämtliche Gesellschaftsanteile an der GmbH halten. 2. Die nach § 2 Abs. 2 Nr. 2 UStG 1993/1999 erforderliche Eingliederung in ein anderes Unternehmen setzt ein Verhältnis der Über- und Unterordnung der beteiligten Gesellschaften voraus; dass Art. 4 Abs. 4 Unterabs. 2 der Richtlinie 77/388/EWG den Mitgliedstaaten die Möglichkeit eröffnet, bereits dann mehrere im Inland ansässige Personen zusammen als einen Steuerpflichtigen zu behandeln, wenn sie "eng miteinander verbunden sind", ist insoweit unerheblich.«

Normenkette:

UStG (1993/1999) § 2 Abs. 2 Nr. 2 ; Richtlinie 77/388/EWG Art. 4 Abs. 4 Unterabs. 2 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten darüber, ob von Januar 1998 bis zum März 1999 (Streitzeitraum) eine umsatzsteuerrechtliche Organschaft zwischen der Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin) als Organträgerin und der A Tiefkühlservice GmbH (A-GmbH) als Organgesellschaft fortbestand.