Praxisfälle

Autorin: Diplom-Finanzwirtin Rabea Schwarz

Veräußerung an Gesellschafter

Eine GmbH verkauft im April 2023 an einen ihrer Gesellschafter einen gebrauchten Pkw aus dem firmeneigenen Fuhrpark für 12.000 Euro. Der Wagen hat laut DAT-Schätzliste noch einen Wert von aktuell 15.000 Euro. Der Gesellschafter möchte den Pkw in seinem eigenen Unternehmen für unternehmerische Zwecke nutzen. Er führt fast ausschließlich umsatzsteuerfreie Umsätze ohne Vorsteuerabzugsberechtigung aus.

Die GmbH führt mit dem Verkauf des Pkw eine steuerbare und steuerpflichtige Lieferung an ihren Gesellschafter aus. Neben dem vom Gesellschafter tatsächlich gezahlten Betrag i.H.v. 12.000 Euro ist gem. § 10 Abs. 5 Nr. 1 i.V.m. § 10 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1 UStG der aktuelle Einkaufspreis i.H.v. 15.000 Euro zu beachten. Da dieser höher als der vom Gesellschafter aufgewandte Betrag ist, ist dieser der Umsatzbesteuerung zugrunde zu legen:

15.000 Euro Bemessungsgrundlage x 100 / 119 = 12.605 Euro Nettoentgelt

Die Umsatzsteuer für diese Lieferung beträgt 2.395 Euro.

Die GmbH hat dem Gesellschafter eine Rechnung mit u.a. folgenden Angaben zu erteilen:

Lieferung Pkw im April 2023

12.605 Euro

19 % Umsatzsteuer

2.395 Euro

Bruttobetrag

15.000 Euro

Die Umsatzsteuer berechnet sich aus der anzuwenden Mindestbemessungsgrundlage nach § 10 Abs. 5 Nr. 1 i.V.m. Abs. 4 Satz 1 Nr. 1 UStG i.H.v. 15.000 Euro brutto.