BGH - Urteil vom 24.03.1994
VII ZR 159/92
Normen:
DDR: UStG (1990 F 22. Juni 1990, GBl. Sonderdruck Nr. 1432 vom 27. Juni 1990);
Fundstellen:
BGHR DDR-UStG § 28 Abs. 2 Satz 1 Anwendungsbereich 1
BauR 1994, 506
MDR 1994, 846
WM 1994, 1212
ZfBR 1994, 181

Ausgleich der umsatzsteuerlichen Mehrbelastung bei einem in der ehemaligen DDR geschlossenen Wirtschaftsvertrag

BGH, Urteil vom 24.03.1994 - Aktenzeichen VII ZR 159/92

DRsp Nr. 1994/3405

Ausgleich der umsatzsteuerlichen Mehrbelastung bei einem in der ehemaligen DDR geschlossenen Wirtschaftsvertrag

»Der Auftragnehmer eines vor dem 1. Juli 1990 in der ehemaligen DDR geschlossenen Wirtschaftsvertrags, dessen Umsatz durch das Inkrafttreten des Umsatzsteuergesetzes der DDR vom 22. Juni 1990 steuerpflichtig geworden ist, hat weder entsprechend § 28 Abs. 2 Satz 1 UStG (DDR) 1990 noch nach den Grundsätzen über den Wegfall der Geschäftsgrundlage einen Anspruch gegen seinen Vertragspartner auf Ausgleich seiner umsatzsteuerlichen Mehrbelastung.«

Normenkette:

DDR: UStG (1990 F 22. Juni 1990, GBl. Sonderdruck Nr. 1432 vom 27. Juni 1990);

Tatbestand:

Die Klägerin, eine Aktiengesellschaft, macht gegen die beklagte Stadt einen Restvergütungsanspruch für den Bau einer Schule im Beitrittsgebiet sowie einen Anspruch auf Ausgleich der Umsatzsteuer geltend.

Mit Objektvertrag Nr. 13 vom 25. November/7. Dezember 1988 zum langfristigen Wirtschaftsvertrag Nr. O/G/8250/88 beauftragte der Hauptauftraggeber Komplexer Wohnungs- und Gesellschaftsbau beim Rat der beklagten Stadt (im folgenden: HAG) den VEB Wohnungsbaukombinat R., Kombinatsbetrieb 06 G., den Rechtsvorgänger der Klägerin, mit dem Bau einer Schule in G.. Der vorgesehene Fertigstellungstermin 1989 wurde von dem Auftragnehmer nicht eingehalten. Die Abnahme erfolgte am 31. Juli 1990.