BGH - Urteil vom 02.06.1987
X ZR 39/86
Normen:
BGB § 649 Satz 2; UStG (1980) § 3 Abs. 9 Satz 1, § 10 Abs. 1 Satz 1, 2 ;
Fundstellen:
BB 1987, 1491
BGHR BGB § 649 Satz 2 Umsatzsteuerpflicht 1
BGHZ 101, 130
DB 1987, 2093
DRsp I(138)531c-d
MDR 1987, 843
NJW 1987, 3123
WM 1987, 1079
ZfBR 1987, 234
ZfBR 1996, 32
Vorinstanzen:
OLG Oldenburg,
LG Oldenburg,

Umsatzsteuerpflicht der Restvergütung nach teilweiser Ausführung eines Werkvertrages

BGH, Urteil vom 02.06.1987 - Aktenzeichen X ZR 39/86

DRsp Nr. 1992/3075

Umsatzsteuerpflicht der Restvergütung nach teilweiser Ausführung eines Werkvertrages

»Ist der Werkvertrag nur zum Teil ausgeführt worden, liegt der Restvergütung gem. § 649 Satz 2 BGB jedenfalls dann kein umsatzsteuerpflichtiges Austauschgeschäft zugrunde, wenn der Unternehmer eine teilbare Leistung zu erbringen hatte (im Anschuß an BGH, Urteil v. 24.4.1986 - VII ZR 139/84 = NJW-RR 1986, 1026).«

Normenkette:

BGB § 649 Satz 2; UStG (1980) § 3 Abs. 9 Satz 1, § 10 Abs. 1 Satz 1, 2 ;

Tatbestand:

Die Beklagte beauftragte die Klägerin im April 1982 mit der Demontage und Verschrottung eines vor Wilhelmshaven im Wasser schwimmenden, etwa 6.000 Tonnen schweren Mittelschiffswracks. Die Beklagte sollte im Bereich der vorgesehenen Schneidbrennarbeiten die Schlamm- und Ölreste aus dem Wrack beseitigen. Die Vergütung der Klägerin wurde pro verschrotteter Tonne mit 100,- DM - später rückwirkend mit 116,50 DM - zuzüglich Mehrwertsteuer vereinbart. Die Klägerin beauftragte die Firma VEM-GmbH (VEM) mit der Durchführung der Arbeiten. Diese erhielt als Entgelt 111,50 DM zuzüglich Mehrwertsteuer pro Tonne. Die Firma VEM hatte die Verschrottungsarbeiten am 17. September 1982 bis zur Pontonhöhe beendet.