BFH - Urteil vom 08.04.1992
I R 128/88
Normen:
UmwStG §§ 20, 21;
Fundstellen:
BB 1992, 1273
BB 1992, 1408
BFHE 165, 424
BFHE 167, 424
BStBl II 1992, 761
EWiR § 20 UmwStG 1/92, 1129
GmbHR 1992, 697
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

Keine Gewinnrealisierung bei Übergang von stillen Reserven (entgegen BMF-Schreiben vom 16.06.1978)

BFH, Urteil vom 08.04.1992 - Aktenzeichen I R 128/88

DRsp Nr. 1996/11428

Keine Gewinnrealisierung bei Übergang von stillen Reserven (entgegen BMF-Schreiben vom 16.06.1978)

»Entgegen Tz. 66 des BMF-Schreibens vom 16.06.1978 (BStBl I 1978, 235) tritt keine Gewinnrealisierung ein, wenn stille Reserven von Gesellschaftsanteilen, die durch Sacheinlage gemäß § 20 Abs. 1 UmwStG erworben worden sind, bei einer Kapitalerhöhung unentgeltlich auf junge, nicht durch Sacheinlage erworbene Anteile eines Dritten übergehen.«

Normenkette:

UmwStG §§ 20, 21;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), M.M., ist Rechtsnachfolgerin ihres 1984 verstorbenen Ehemanns W.M. Dieser war Gesellschafter der W.M. GmbH, die 1977 mit einem Stammkapital von 20.000 DM gegen Bareinlage gegründet wurde. Am Stammkapital der GmbH waren beteiligt:

W.M. mit 7.800 DM (39 v.H.)

B mit 10.200 DM (51 v.H.)

M mit 2.000 DM (10 v.H.).

Durch Gesellschafterbeschluß vom 29. Juni 1979 wurde das Stammkapital der GmbH von 20.000 DM auf 40.000 DM erhöht. Die Einlage wurde durch Einbringung der Firma W.M. KG als Sacheinlage zu Buchwerten geleistet. Die Gesellschafter W.M. (Anteil 39 v.H.), B (Anteil 51 v.H.) und M (Anteil 10 v.H.) verzichteten auf die Aufdeckung der im Betriebsvermögen der KG vorhandenen stillen Reserven. Am Stammkapital der GmbH waren danach beteiligt:

W.M. mit 15.600 DM (39 v.H.)

B mit 20.400 DM (51 v.H.)

M mit 4.000 DM (10 v.H.).