BFH - Urteil vom 06.06.2019
IV R 30/16
Normen:
EStG § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alternative 1 und Alternative 2; GewStG § 2 Abs. 1 Sätze 1 und 2; GG Art. 3 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 2019, 1813
BFH/NV 2019, 994
BFHE 265, 157
BStBl II 2020, 649
DB 2019, 1992
DStR 2019, 1630
DStZ 2019, 599
FR 2019, 866
GmbHR 2019, 1073
NZG 2019, 1074
ZEV 2019, 665
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 22.04.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 13 K 3651/13

Verfassungsmäßigkeit der Qualifizierung von Beteiligungseinkünften als solcher aus Gewerbebetrieb gemäß § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alt. 2Erfordernis einer Geringfügigkeitsgrenze bei der Umqualifizierung von Beteiligungseinkünften

BFH, Urteil vom 06.06.2019 - Aktenzeichen IV R 30/16

DRsp Nr. 2019/11202

Verfassungsmäßigkeit der Qualifizierung von Beteiligungseinkünften als solcher aus Gewerbebetrieb gemäß § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alt. 2 Erfordernis einer Geringfügigkeitsgrenze bei der Umqualifizierung von Beteiligungseinkünften

1. § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alternative 2 EStG ist in einkommensteuerrechtlicher Hinsicht auch ohne Berücksichtigung einer Geringfügigkeitsgrenze, bis zu deren Erreichen die gewerblichen Beteiligungseinkünfte nicht auf die übrigen Einkünfte abfärben, verfassungsgemäß. 2. § 2 Abs. 1 Satz 2 GewStG ist verfassungskonform dahin auszulegen, dass ein gewerbliches Unternehmen i.S. des § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alternative 2 EStG nicht als nach § 2 Abs. 1 Satz 1 GewStG der Gewerbesteuer unterliegender Gewerbebetrieb gilt.

Tenor

Die Revision der Klägerin gegen das Urteil des Finanzgerichts Baden-Württemberg vom 22. 04. 2016 - 13 K 3651/13 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens hat die Klägerin zu tragen.

Normenkette:

EStG § 15 Abs. 3 Nr. 1 Alternative 1 und Alternative 2; GewStG § 2 Abs. 1 Sätze 1 und 2; GG Art. 3 Abs. 1;

Gründe

I.