1.1 Objektive und subjektive Werte

Autor: Kohl

1.1

Wertschätzung für ein Gut ist eine höchstpersönliche Eigenschaft. Dies gilt im Allgemeinen wie auch für die Unternehmensbewertung im Speziellen. Ob und inwieweit jemand einem Unternehmen einen Wert zubilligt, ist von vielen persönlichen Faktoren abhängig.

1.2

Einen objektiv richtigen Wert eines Unternehmens kann es aufgrund der persönlichen Eigenschaft nicht geben. Insbesondere bei einem Unternehmenskauf kommen die subjektiven Aspekte zur Geltung. Da der Unternehmenswert von dem subjektiven Nutzen bestimmt wird, den der Eigentümer aus dem Unternehmen ziehen kann, ergibt er sich aus den Absichten und Planungen des Verkäufers und des Käufers. Dabei sind insbesondere finanzielle Nutzenabwägungen relevant. Aber auch nicht finanzielle Nutzenüberlegungen können den Wert eines Unternehmens bestimmen. Eine Einigung zum Verkauf wird es schlussendlich nur dann geben, wenn der Verkäufer einen höheren Preis erzielen kann, als wenn er das Unternehmen fortführt. Der Käufer wird dagegen nur bereit sein, einen bestimmten Maximalpreis für das Unternehmen zu bezahlen. Wenn diese subjektiven Grenzpreise des Erwerbers und des Veräußerers eine gemeinsame Schnittmenge aufweisen, kommt es schließlich zu dem vereinbarten Preis des Unternehmens.

1.3