BAG - Urteil vom 15.05.2013
7 AZR 525/11
Normen:
TzBfG § 14 Abs. 2 S. 1, 2; TzBfG § 15 Abs. 5; TzBfG § 17 S. 1; AÜG § 1 Abs. 2; AÜG § 9 Nr. 1; AÜG § 10 Abs. 1 S. 1 Hs. 1; BGB § 117; BGB § 134; BGB § 138; BGB § 242; BGB § 613a Abs. 1 S. 1; KSchG § 7 Hs. 1; ZPO § 253 Abs. 2 Nr. 2; ZPO § 256 Abs. 1; EGB-UNICE-CEEP-Rahmenvereinbarung über befristete Arbeitsverträge (vom 18. März 1999) im Anhang zur Richtlinie 1999/70/EG des Rates (vom 28. Juni 1999); Richtlinie 2001/23/EG des Rates (vom 12. März 2001) Art. 2 Abs. 1 Buchst. a; Erstes Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt (vom 23. Dezember 2002) Art. 6 Nr. 3 Buchst. b;
Fundstellen:
AP TzBfG § 14 Nr. 107
ArbRB 2013, 264
AuR 2013, 456
BAGE 145, 128
BB 2013, 2484
DB 2013, 2276
DB 2013, 7
DStR 2014, 1727
EzA-SD 2013, 4
MDR 2013, 1411
NJW 2013, 3465
NJW 2013, 8
NZA 2013, 1214
NZA-RR 2013, 6
ZIP 2013, 1977
Vorinstanzen:
LAG Köln, vom 25.03.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 4 Sa 1399/10
ArbG Köln, vom 10.08.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Ca 5316/10

Rechtsfolgen einer sachgrundlosen Befristung eines mit einem Zeitarbeitsunternehmen zur Umgehung des Anschlussverbots des § 14 Abs. 2 S. 2 TzBfG Anschlussarbeitsvertrages

BAG, Urteil vom 15.05.2013 - Aktenzeichen 7 AZR 525/11

DRsp Nr. 2013/20896

Rechtsfolgen einer sachgrundlosen Befristung eines mit einem Zeitarbeitsunternehmen zur Umgehung des Anschlussverbots des § 14 Abs. 2 S. 2 TzBfG Anschlussarbeitsvertrages

Zur Rechtfertigung einer sachgrundlosen Befristung kann sich ein Vertragsarbeitgeber dann nicht auf § 14 Abs. 2 Satz 1 TzBfG berufen, wenn er den Vertrag in bewusstem und gewolltem Zusammenwirken mit dem letzten Vertragsarbeitgeber des Arbeitnehmers ausschließlich deshalb vereinbart hat, um das Anschlussverbot des § 14 Abs. 2 Satz 2 TzBfG zu umgehen. Bei einer solchen rechtsmissbräuchlichen Vertragsgestaltung kommt aber kein - unbefristeter - Arbeitsvertrag mit dem letzten Vertragsarbeitgeber zustande. Orientierungssätze: 1. Die Ausnutzung der durch das Teilzeit- und Befristungsgesetz vorgesehenen Gestaltungsmöglichkeiten kann unter bestimmten Voraussetzungen rechtsmissbräuchlich sein, etwa wenn mehrere rechtlich und tatsächlich verbundene Vertragsarbeitgeber in bewusstem und gewolltem Zusammenwirken mit einem Arbeitnehmer aufeinanderfolgende sachgrundlos befristete Arbeitsverträge ausschließlich deshalb schließen, um auf diese Weise das sog. Anschlussverbot des § 14 Abs. 2 Satz 2 TzBfG zu umgehen.