BFH - Urteil vom 27.08.1992
IV R 13/91
Normen:
GewStG (1974) § 2 Abs. 1 S. 2, § 9 Nr. 1 S. 2; HGB § 164 ;
Fundstellen:
BB 1992, 2498
BB 1993, 122
BFHE 169, 231
BStBl II 1993, 134
DStZ 1993, 93
GmbHR 1993, 110
Vorinstanzen:
FG München,

Alleingesellschafter-Herrschaft bei GmbH & Co KG

BFH, Urteil vom 27.08.1992 - Aktenzeichen IV R 13/91

DRsp Nr. 1996/11628

Alleingesellschafter-Herrschaft bei GmbH & Co KG

»Ist Betriebsgesellschaft eine GmbH & Co. KG, bei der die Kommanditisten über die Mehrheit des Kapitals und der Stimmen in der Gesellschafterversammlung verfügen, so übt der Alleingesellschafter der Komplementär-GmbH nicht ohne weiteres die Herrschaft in der KG aus.«

Normenkette:

GewStG (1974) § 2 Abs. 1 S. 2, § 9 Nr. 1 S. 2; HGB § 164 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) betreibt in der Form einer GmbH & Co. KG ein Unternehmen, dessen Zweck die Errichtung, der Betrieb und die Verwaltung von Einkaufs- und Versorgungszentren sowie aller artverwandten Geschäfte ist.

Die Klägerin hatte im Streitjahr 1974 folgende Gesellschafter:

Komplementärin: B-Bau GmbH - ohne Einlage - (B-GmbH)

Kommanditisten:

1. bis zum 2. August 1974: A-Beteiligungs GmbH

ab 3. August 1974: Herr A

mit je 90 v. H. des Kapitals

2. B-Bau GmbH & Co. KG (B-KG) mit 10 v. H. des Kapitals

Die Anteile an der B-GmbH gehörten zu 90 v. H. der Bau-KG und zu 10 v. H. der A-Beteiligungs GmbH. An der B-KG wiederum war ausschließlich die A- Beteiligungs GmbH beteiligt.

Alleingesellschafter der A-Beteiligungs GmbH war Herr A.