BGH - Urteil vom 19.07.2011
II ZR 300/08
Normen:
BGB § 705; HGB § 110; HGB § 128; HGB § 129; HGB § 130;
Fundstellen:
DB 2011, 1914
JuS 2011, 1124
MDR 2011, 1187
NZG 2011, 1023
WM 2011, 1658
ZIP 2011, 1657
Vorinstanzen:
LG Berlin, vom 07.12.2006 - Vorinstanzaktenzeichen 37 O 227/06
KG Berlin, vom 11.11.2008 - Vorinstanzaktenzeichen 4 U 12/07

Außenhaftung des Treugebers analog § 128 HGB bei einem Treuhandverhältnis bzgl. der Wahrnehmung der gesellschaftsrechtlichen Rechte des Treugebers gegenüber einem Grundbuchamt; Haftung der vor der Änderung der höchstrichterlichen Rechtsprechung beigetretenen Gesellschafter eines Immobilienfonds in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts für Verbindlichkeiten; Vertrauensschutz bei Rechtsprechungsänderung hinsichtlich der Haftung von Gesellschaftern der Gesellschaft bürgerlichen Rechts

BGH, Urteil vom 19.07.2011 - Aktenzeichen II ZR 300/08

DRsp Nr. 2011/14852

Außenhaftung des "Treugebers" analog § 128 HGB bei einem Treuhandverhältnis bzgl. der Wahrnehmung der gesellschaftsrechtlichen Rechte des "Treugebers" gegenüber einem Grundbuchamt; Haftung der vor der Änderung der höchstrichterlichen Rechtsprechung beigetretenen Gesellschafter eines Immobilienfonds in der Rechtsform einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts für Verbindlichkeiten; Vertrauensschutz bei Rechtsprechungsänderung hinsichtlich der Haftung von Gesellschaftern der Gesellschaft bürgerlichen Rechts

a) Die Vereinbarung eines Treuhandverhältnisses, das darauf beschränkt ist, die gesellschaftsrechtlichen Rechte des "Treugebers" gegenüber dem Grundbuchamt durch einen Treuhänder halten zu lassen, steht der Außenhaftung des "Treugebers" analog § 128 HGB nicht entgegen, wenn die Auslegung des Gesellschaftsvertrags und des Treuhandvertrags ergibt, dass nicht der "Grundbuchtreuhänder", sondern der "Treugeber" Gesellschafter der Gesellschaft bürgerlichen Rechts geworden ist.