BFH - Urteil vom 25.07.2012
I R 88/10
Normen:
KStG 2002 § 8b Abs. 2 Satz 1,; KStG 2002 Abs. 4 Satz 1 Nr. 1, Satz 2 Nrn. 1 und 2; UmwStG 1995/2002 § 20 Abs. 1 Satz 1,; UmwStG 1995/2002 Abs. 4 Satz 1; UmwStG 1995/2002 § 21 Abs. 1 Satz 1,; UmwStG 1995/2002 Abs. 3 Nr. 2; UmwStG 1977 § 20 Abs. 2;
Vorinstanzen:
FG Münster, vom 09.07.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 3143/09 288

Besteuerung der Einbringung einer Kommanditbeteiligung in die Komplementär-GmbH; Erneuter Beginn der siebenjährigen Sperrfrist des § 8b Abs. 4 Satz 2 Nr. 1 KStG 2002

BFH, Urteil vom 25.07.2012 - Aktenzeichen I R 88/10

DRsp Nr. 2012/20480

Besteuerung der Einbringung einer Kommanditbeteiligung in die Komplementär-GmbH; Erneuter Beginn der siebenjährigen Sperrfrist des § 8b Abs. 4 Satz 2 Nr. 1 KStG 2002

1. Unter Geltung des UmwStG 1977/1995/2002 konnte ein Kommanditist seinen Mitunternehmeranteil auch dann steuerneutral zu einem Wert unterhalb des Teilwerts in die Komplementär-GmbH einbringen, wenn er seine zugleich bestehende Beteiligung an der Komplementär-GmbH, auch wenn sie zu den wesentlichen Betriebsgrundlagen des Mitunternehmeranteils gehörte, nicht mit eingebracht hat (Anschluss an BFH-Urteile vom 24. Oktober 2000 VIII R 25/98, BFHE 193, 367, BStBl II 2001, 321, und vom 11. Dezember 2001 VIII R 23/01, BFHE 197, 425, BStBl II 2004, 474; Bestätigung der BMF-Schreiben vom 16. Juni 1978, BStBl I 1978, 235, Tz. 48, und vom 25. März 1998, BStBl I 1998, 268, Tz. 20.11). Die zurückbehaltene Beteiligung an der GmbH wurde in diesem Fall in dem Umfang, in dem die stillen Reserven des eingebrachten Kommanditanteils auf sie übergegangen sind, (derivativ) steuerverstrickt (Fortentwicklung der Senatsurteile vom 8. April 1992 I R 128/88, BFHE 167, 424, BStBl II 1992, 761, und vom 28. November 2007 I R 34/07, BFHE 220, 58, BStBl II 2008, 533).