BFH vom 12.06.1980
IV R 128/77
Normen:
EStG § 17 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;
Fundstellen:
BFHE 131, 49
BStBl II 1980, 646

BFH - 12.06.1980 (IV R 128/77) - DRsp Nr. 1997/14620

BFH, vom 12.06.1980 - Aktenzeichen IV R 128/77

DRsp Nr. 1997/14620

»Der verfassungsrechtliche Gleichheitssatz gebietet nicht, den Begriff der mittelbaren Beteiligung i.S. von § 17 Abs. 1 Satz 3 EStG restriktiv dahin auszulegen, daß er nur Beteiligungen über eine andere Kapitalgesellschaft erfaßt, die der Veräußerer seinerseits, z.B. aufgrund einer Beteiligung zu mehr als der Hälfte, beherrscht (Anschluß an das BFH-Urteil vom 28.06.1978 I R 90/76 , BFHE 125, 444, BStBl II 1978, 590).«

Normenkette:

EStG § 17 ; GG Art. 3 Abs. 1 ;

Gründe:

I. Die X-AG hatte ein Grundkapital von 500.000 DM. Daran waren u.a. beteiligt

a) die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) mit Aktien im Privatvermögen im Nennwert von 13.600 DM ( = 2,72 v.H.), b) die Erbengemeinschaft Nachlaß CB mit Aktien im Nennwert von 68.000 DM ( = 13,6 v.H.), c) die Kommanditgesellschaft Firma X & Co. KG (im folgenden KG) mit Aktien im Nennwert von 313.600 DM ( = 62,72 v.H.) und d) die Y-AG mit Aktien im Nennwert von 64.000 DM ( = 12,8 v.H.).

Die Klägerin war ihrerseits (außer direkt an der X-AG mit 2,72 v.H.) beteiligt a) am Nachlaß CB mit 25 v.H., b) an der KG mit 15 v.H. und c) an der Y-AG mit Aktien im Privatvermögen im Nennwert von 240.000 DM ( = 30 v.H. des Grundkapitals der Y-AG von 800.000 DM).