BFH - Beschluß vom 09.06.1997
GrS 1/94
Normen:
EStG § 4 Abs. 1 S. 1, § 5 Abs. 1 S. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 3, 5, § 11 Abs. 1 S. 1; KStG (1977) § 8 Abs. 1;
Fundstellen:
BB 1997, 1735
BFHE 183, 187
BStBl II 1998, 307
DB 1997, 1693
DStR 1997, 1282
DStZ 1997, 757
NJW 1997, 2837
ZIP 1998, 471

BFH - Beschluß vom 09.06.1997 (GrS 1/94) - DRsp Nr. 1997/6335

BFH, Beschluß vom 09.06.1997 - Aktenzeichen GrS 1/94

DRsp Nr. 1997/6335

»1. Ein auf dem Gesellschaftsverhältnis beruhender Verzicht eines Gesellschafters auf seine nicht mehr vollwertige Forderung gegenüber seiner Kapitalgesellschaft führt bei dieser zu einer Einlage in Höhe des Teilwerts der Forderung. Dies gilt auch dann, wenn die entsprechende Verbindlichkeit auf abziehbare Aufwendungen zurückgeht. 2. Der Verzicht des Gesellschafters auf eine Forderung gegenüber seiner Kapitalgesellschaft im Wege der verdeckten Einlage führt bei ihm zum Zufluß des noch werthaltigen Teils der Forderung. 3. Eine verdeckte Einlage bei der Kapitalgesellschaft kann auch dann anzunehmen sein, wenn der Forderungsverzicht von einer dem Gesellschafter nahestehenden Person ausgesprochen wird.«

Normenkette:

EStG § 4 Abs. 1 S. 1, § 5 Abs. 1 S. 1, § 6 Abs. 1 Nr. 3, 5, § 11 Abs. 1 S. 1; KStG (1977) § 8 Abs. 1;

Gründe:

A.

Sachverhalt

e, Anrufungsbeschluß des I. Senats und Stellungnahme der Beteiligten

I. Vorgelegte Rechtsfragen

Der I. Senat hat mit Beschluß vom 27. Juli 1994 den Großen Senat in drei Revisionsverfahren (I R 23/93, I R 58/93, I R 103/93) angerufen und ihm gemäß § 11 Abs. 4 der Finanzgerichtsordnung (FGO) folgende Rechtsfragen wegen grundsätzlicher Bedeutung zur Entscheidung vorgelegt: