BFH - Urteil vom 17.04.1991
II R 121/88
Normen:
ErbStG (1974) §14 Abs. 1 S. 1;
Fundstellen:
BB 1991, 1116
BB 1991, 1320
BFHE 164, 107
BStBl II 1991, 522
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg,

BFH - Urteil vom 17.04.1991 (II R 121/88) - DRsp Nr. 1996/10987

BFH, Urteil vom 17.04.1991 - Aktenzeichen II R 121/88

DRsp Nr. 1996/10987

»Bei der Zusammenrechnung mehrerer innerhalb von 10 Jahren von derselben Person anfallender Vermögensvorteile mit dem letzten Erwerb sind die früheren Erwerbe mit den ihnen (damals) zukommenden richtigen Werten anzusetzen und nicht mit den (falschen) Werten, die den vorangegangenen Steuerfestsetzungen für diese Erwerbe zugrunde gelegt worden waren.«

Normenkette:

ErbStG (1974) §14 Abs. 1 S. 1;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) erhielt -in ihrer zeitlichen Reihenfolge- von seinem Vater die folgenden Zuwendungen:

1. In den Jahren 1977 bis 1980 vier Geldbeträge von zusammen 97.000 DM;

2. am 31. März 1982 drei Bausparverträge über zusammen 112.060,79 DM;

3. am 7. Juni 1982 einen Geldbetrag von 200.000 DM.

Der Beklagte und Revisionskläger (das Finanzamt -FA-) setzte Schenkungsteuer fest und zwar

a) durch Schenkungsteuerbescheid vom 5. März 1982 für die Geldschenkungen aus den Jahren 1977 bis 1980 (Schenkung 1) eine Steuer von 210 DM;

b) durch Schenkungsteuerbescheid vom 26. November 1982 für die Schenkung vom 7. Juni 1982 (Schenkung 3) unter Einbeziehung der Schenkung 1 eine Steuer von (1.437 DM ./. 210 DM =) 1.227 DM; dabei ging das FA von einer mittelbaren Grundstücksschenkung aus, weil der Betrag von 200.000 DM für den Erwerb eines näher bezeichneten Grundstücks bestimmt war;