BFH - Urteil vom 21.05.1986
I R 199/84
Normen:
BGB § 101; EStG §§ 4, 5, 6 Abs. 1 Nr. 2;
Fundstellen:
BFHE 147, 44
BStBl II 1986, 794
Vorinstanzen:
FG Hamburg,

BFH - Urteil vom 21.05.1986 (I R 199/84) - DRsp Nr. 1996/12198

BFH, Urteil vom 21.05.1986 - Aktenzeichen I R 199/84

DRsp Nr. 1996/12198

»1. Die beim Erwerb eines Anteils an einer GmbH anfallenden Anschaffungskosten entfallen nicht zum Teil auf ein neben dem Anteil bestehendes Wirtschaftsgut "Gewinnbezugsrecht" (Abweichung von dem BFH-Urteil vom 30. Oktober 1973 I R 67/72, BFHE 111, 72, BStBl II 1974, 234). 2. Zur Aktivierung von Gewinnansprüchen auf der Grundlage des BGH-Urteils vom 3. November 1975 II ZR, 67/73 (BGHZ 65, 230) beim Erwerb von Anteilen.«

Normenkette:

BGB § 101; EStG §§ 4, 5, 6 Abs. 1 Nr. 2;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin) erwarb durch Vertrag vom 6. Dezember 1976 mit Wirkung vom 1. Januar 1977 sämtliche Anteile an der M-GmbH in Höhe von insgesamt 700.000 DM. Nach dem Vertrag wurde der Kaufpreis mit einem Betrag vereinbart, der dem buchmäßigen Reinvermögen der M-GmbH per 31. Dezember 1976 entspricht (Stammkapital zuzüglich offener Rücklagen, zuzüglich bzw. abzüglich Jahresergebnis 1976 und abzüglich etwaiger festgestellter und ausgeschütteter Zwischendividenden). Im Frühjahr 1977 beschloß die Gesellschafterversammlung der M-GmbH eine Gewinnausschüttung für 1976 in Höhe von 440.000 DM, die der Klägerin mit Wertstellung zum 31. Mai 1977 gutgeschrieben und mit dem Restkaufpreis verrechnet wurde.