BFH - Urteil vom 28.06.1995
II R 80/94
Normen:
ErbStG (1974) § 10 Abs. 5 Nr. 1, § 13 Abs. 1 Nr. 9 ;
Fundstellen:
BB 1995, 2154
BFHE 178, 218
BStBl II 1995, 784
DB 1995, 2100
DStZ 1996, 92
ErbPrax 1996, 31
FamRZ 1996, 349
ZEV 1995, 384
Vorinstanzen:
FG Nürnberg,

BFH - Urteil vom 28.06.1995 (II R 80/94) - DRsp Nr. 1995/6328

BFH, Urteil vom 28.06.1995 - Aktenzeichen II R 80/94

DRsp Nr. 1995/6328

»Der Freibetrag nach § 13 Abs. 1 Nr. 9 ErbStG 1974 kann nicht gewährt werden, wenn dem Erben vom Erblasser versprochen worden ist, ihn zum Erben dafür einzusetzen, daß er ihn pflegt und der Erbe deshalb einen Anspruch auf angemessene Vergütung gegen den Erblasser hat, der als Nachlaßverbindlichkeit i.S. des § 10 Abs. 5 Nr. 1 ErbStG (BFH-Urteil vom 9. November 1994 II R 110/91, BFHE 176, 48, BStBl II 1995, 62) berücksichtigt werden kann.«

Normenkette:

ErbStG (1974) § 10 Abs. 5 Nr. 1, § 13 Abs. 1 Nr. 9 ;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger), Dr. W F, ist Alleinerbe nach seinem am... 1989 verstorbenen Bruder (Erblasser) geworden. Das vom Erblasser am 9. September 1983 errichtete privatschriftliche Testament hatte im wesentlichen folgenden Wortlaut:

"Anläßlich des Todes meines Sohnes H F möchte ich aufgrund meiner gesundheitlichen Verhältnisse und meines Alters folgendes festlegen. Unser sämtlicher Besitz, auch der meines verstorbenen Sohnes, der mir zufällt, kommt nach meinem Tode in die Hände meines Bruders Dr. W F in A. Sollte mein Bruder vor mir versterben, setze ich als Ersatzerben dessen Ehefrau M F ein und als Ersatzerben für M F meinen Neffen M und meine Nichte B F, beide leibliche Kinder von W und M F."