BFH - Urteil vom 29.06.1995
VIII R 68/93
Normen:
AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 1 S. 2, § 42 ; EStG (1985) § 17 Abs. 1, 2, § 22 Nr. 3, § 23 Abs. 1, 3 S. 1, 4 S. 3;
Fundstellen:
BB 1995, 1987
BFHE 178, 160
BStBl II 1995, 722
DB 1995, 2047
DStZ 1996, 181
GmbHR 1995, 833
NWB 1995, F. 1, 305
Vorinstanzen:
Hessisches FG,

BFH - Urteil vom 29.06.1995 (VIII R 68/93) - DRsp Nr. 1995/6309

BFH, Urteil vom 29.06.1995 - Aktenzeichen VIII R 68/93

DRsp Nr. 1995/6309

»Nimmt ein Steuerpflichtiger an einer Kapitalerhöhung teil und veräußert er anschließend die gesamte, im Privatvermögen gehaltene wesentliche Beteiligung, ist ein dadurch erhöhter Veräußerungsverlust anzuerkennen, wenn der Steuerpflichtige eine derartige Abwicklungsmaßnahme getroffen hat, um die gesamte wesentliche Beteiligung überhaupt veräußern zu können und um seinen Ruf als Kaufmann zu wahren (Abgrenzung zum Schreiben des BMF vom 24. August 1994 IV B 2 - S 2244 - 41/94, BStBl I 1994, 711).«

Normenkette:

AO (1977) § 39 Abs. 2 Nr. 1 S. 2, § 42 ; EStG (1985) § 17 Abs. 1, 2, § 22 Nr. 3, § 23 Abs. 1, 3 S. 1, 4 S. 3;

Gründe:

I. Der Kläger und Revisionsbeklagte (Kläger) beteiligte sich am Stammkapital von 51 000 DM der 1983 gegründeten S-GmbH mit einem Geschäftsanteil von 17 000 DM. In der gleichen Höhe waren ferner L und S beteiligt. Der Gesellschafter S hielt seinen Geschäftsanteil von 17 000 DM je hälftig treuhänderisch für den Kläger und L. Die Geschäftsanteile waren voll einbezahlt.