BFH - Urteil vom 04.09.2002
I R 7/01
Normen:
KStG § 8 Abs. 1, 3 S. 2 ; EStG § 6a Abs. 3 ; HGB § 253 Abs. 1 S. 2 ;
Fundstellen:
BB 2003, 246
BB 2003, 467
BFH/NV 2003, 426
BFHE 200, 259
BStBl II 2005, 662
DB 2003, 242
DStR 2003, 113
DStRE 2003, 256
GmbHR 2003, 235
NJW-RR 2003, 397
NZG 2003, 495
ZIP 2003, 348
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf - 11.1.2000 - 6 K 7748/97 K,G,U,

Finanzierbarkeit einer Pensionszusage

BFH, Urteil vom 04.09.2002 - Aktenzeichen I R 7/01

DRsp Nr. 2003/207

Finanzierbarkeit einer Pensionszusage

»1. Sagt eine GmbH ihrem Gesellschafter-Geschäftsführer eine Alters- und/oder eine Invaliditätsversorgung zu, so ist die Versorgungsverpflichtung nicht finanzierbar, wenn ihre Passivierung zur Überschuldung der GmbH im insolvenzrechtlichen Sinne führen würde. Bei der Beurteilung dieses Merkmals ist auf den Zeitpunkt der Zusageerteilung abzustellen (Bestätigung der Senatsurteile vom 20. Dezember 2000 I R 15/00, BFHE 194, 191, BFH/NV 2001, 980, und vom 7. November 2001 I R 79/00, BFHE 197, 164, BFH/NV 2002, 287). 2. Für die Prüfung der insolvenzrechtlichen Überschuldung sind diejenigen Bilanzansätze maßgeblich, die in eine Überschuldungsbilanz aufzunehmen wären. Dabei ist die Pensionsverpflichtung grundsätzlich mit dem nach § 6a Abs. 3 Satz 2 Nr. 2 EStG zu bestimmenden Barwert der Pensionsanwartschaft anzusetzen. Weist jedoch die GmbH nach, dass der handelsrechtlich maßgebliche Teilwert der Pensionsverpflichtung niedriger ist als der Anwartschaftsbarwert, so ist dieser Teilwert anzusetzen.«

Normenkette:

KStG § 8 Abs. 1, 3 S. 2 ; EStG § 6a Abs. 3 ; HGB § 253 Abs. 1 S. 2 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten darüber, ob eine Pensionszusage mangels Finanzierbarkeit der Versorgungsverpflichtung zu einer verdeckten Gewinnausschüttung (vGA) führt.