BFH - Urteil vom 18.07.2001
I R 48/97
Normen:
AO (1977) § 42 ; EStG (1990) § 6 Abs. 1 Nr. 2, § 17 Abs. 1, § 20 Abs. 1 Nr. 3, § 36 Abs. 2 Nr. 3, § 50c; KStG §§ 27 ff., § 44 ; HGB § 253 Abs. 2 S. 3;
Fundstellen:
BB 2001, 2308
BFHE 196, 128
DB 2001, 2326
DStR 2001, 1883
GmbHR 2001, 1056
NJW-RR 2002, 174
NZG 2002, 246
ZIP 2001, 2132
Vorinstanzen:
FG Münster,

Gestaltungsmissbrauch bei Anteilsrotation

BFH, Urteil vom 18.07.2001 - Aktenzeichen I R 48/97

DRsp Nr. 2001/15874

Gestaltungsmissbrauch bei Anteilsrotation

»Eine "Anteilsrotation" begründet in der Person der Erwerberin der veräußerten Geschäftsanteile nicht schon deshalb einen Missbrauch rechtlicher Gestaltungsmöglichkeiten, weil die Erwerberin die Gesellschaft anschließend liquidiert. Dies gilt jedenfalls dann, wenn die Veräußerer der Gesellschaftsanteile auf die Erwerberin keinen beherrschenden Einfluss ausüben können.«

Normenkette:

AO (1977) § 42 ; EStG (1990) § 6 Abs. 1 Nr. 2, § 17 Abs. 1, § 20 Abs. 1 Nr. 3, § 36 Abs. 2 Nr. 3, § 50c; KStG §§ 27 ff., § 44 ; HGB § 253 Abs. 2 S. 3;

Gründe:

Streitig ist, ob die Veräußerung sämtlicher Anteile an einer GmbH durch deren nicht wesentlich beteiligte Gesellschafter in der Person der erwerbenden Gesellschaft einen Gestaltungsmissbrauch begründet, wenn diese sich die Gewinne der GmbH voll ausschütten lässt, eine ausschüttungsbedingte Teilwertabschreibung auf die Beteiligung auf 0 vornimmt und anschließend die GmbH liquidiert (sog. Anteilsrotation).