BFH - Urteil vom 23.09.2008
I R 19/08
Normen:
EStG (1997 i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002) § 6 Abs. 1 Nr. 1 S. 4, Nr. 2 S. 3 ; GewStG (1991/1999) § 7 § 8 Nr. 10 lit. a § 9 Nr. 2a ;
Vorinstanzen:
FG Münster - 9 K 6262/04 G, F - 7.12.2007 (EFG 2008, 715),

Gewerbesteuerrechtliche Folgen von Teilwertaufholungen nach ausschüttungsbedingten Teilwertabschreibungen; Teilwertaufholungen stellen kein rückwirkendes Ereignis i.S. des § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO

BFH, Urteil vom 23.09.2008 - Aktenzeichen I R 19/08

DRsp Nr. 2008/24243

Gewerbesteuerrechtliche Folgen von Teilwertaufholungen nach ausschüttungsbedingten Teilwertabschreibungen; Teilwertaufholungen stellen kein rückwirkendes Ereignis i.S. des § 175 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 AO

»Teilwertzuschreibungen nach einer ausschüttungsbedingten Teilwertabschreibung sind auch dann im Gewerbeertrag zu erfassen, wenn die Teilwertabschreibung gemäß § 8 Nr. 10 Buchst. a GewStG 1991/1999 dem Gewinn aus Gewerbebetrieb hinzugerechnet worden war.«

Normenkette:

EStG (1997 i.d.F. des StEntlG 1999/2000/2002) § 6 Abs. 1 Nr. 1 S. 4, Nr. 2 S. 3 ; GewStG (1991/1999) § 7 § 8 Nr. 10 lit. a § 9 Nr. 2a ;

Gründe:

I. Die am 29. Oktober 1998 gegründete Klägerin und Revisionsbeklagte (Klägerin), eine GmbH, erwarb am selben Tag sämtliche Anteile an der mit einem Stammkapital von 50 000 DM ausgestatteten S-GmbH zu einem Kaufpreis von 1 067 000 DM. Die S-GmbH hatte in der Vergangenheit die von ihr erzielten Gewinne in erheblichem Umfang thesauriert. Die Klägerin beschloss am 8. Dezember 1998 eine Vorabausschüttung in Höhe von 1 220 354 DM. Im Jahresabschluss 1998 schrieb sie die Gesamtanschaffungskosten der Beteiligung an der S-GmbH um 896 706 DM auf 286 000 DM ab.