BFH - Urteil vom 09.07.2014
II R 49/12
Normen:
GrEStG § 1 Abs. 2a; GrEStG § 8 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3; AO § 39 Abs. 2 Nr. 1; HGB § 105 Abs. 3; HGB § 161 Abs. 2; BGB § 140; BGB § 717 Satz 1;
Vorinstanzen:
FG Baden-Württemberg, vom 27.07.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 2 K 364/08

Grunderwerbsteuerliche Behandlung der geänderten Zurechnung eines Grundstücks im Zuge einer Änderung des Gesellschafterbestandes der besitzenden GmbH

BFH, Urteil vom 09.07.2014 - Aktenzeichen II R 49/12

DRsp Nr. 2014/13311

Grunderwerbsteuerliche Behandlung der geänderten Zurechnung eines Grundstücks im Zuge einer Änderung des Gesellschafterbestandes der besitzenden GmbH

1. Eine mittelbare Änderung des Gesellschafterbestandes kann sich aus schuldrechtlichen Bindungen des an der Personengesellschaft unmittelbar beteiligten Gesellschafters ergeben, so dass dessen Anteil am Gesellschaftsvermögen einem Dritten (Neugesellschafter) zuzurechnen ist.2. Für diese Zurechnungsentscheidung kann unter Beachtung grunderwerbsteuerrechtlicher Besonderheiten auf die Grundsätze des § 39 Abs. 2 Nr. 1 AO zurückgegriffen werden.

Normenkette:

GrEStG § 1 Abs. 2a; GrEStG § 8 Abs. 2 Satz 1 Nr. 3; AO § 39 Abs. 2 Nr. 1; HGB § 105 Abs. 3; HGB § 161 Abs. 2; BGB § 140; BGB § 717 Satz 1;

Gründe

I.

An der Klägerin und Revisionsbeklagten (Klägerin), einer GmbH & Co. KG, waren als alleinige Kommanditisten A mit einer Einlage von 450.000 € sowie B mit einer Einlage von 2.050.000 € beteiligt. Komplementärin ohne eigenen Kapitalanteil war die A-GmbH, deren alleinige Gesellschafter A und B waren.

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