BAG - Urteil vom 15.01.1991
1 AZR 94/90
Normen:
BetrVG § 113 Abs. 3 ; BGB §§ 613a, 826; HGB § 171 ; AktG §§ 17, 18, 291, 303, 308, 322 ;
Fundstellen:
AG 1991, 434
GmbHR 1991, 413
KTS 1992, 280
NJW 1991, 2923
ZIP 1991, 884
Vorinstanzen:
ArbG Ulm, vom 16.06.1989 - Vorinstanzaktenzeichen 1 Ca 410/88
LAG Baden-Württemberg, vom 24.01.1990 - Vorinstanzaktenzeichen 7 Sa 63/89

Haftung des Alleingesellschafters einer GmbH & Co. KG

BAG, Urteil vom 15.01.1991 - Aktenzeichen 1 AZR 94/90

DRsp Nr. 2000/1116

Haftung des Alleingesellschafters einer GmbH & Co. KG

»1. Die Begriffe "Unternehmer" und "Arbeitgeber" in den Vorschriften der §§ 111 bis 113 BetrVG bezeichnen diejenige Rechtsperson, die Inhaber des Betriebes, für den eine Betriebsänderung geplant wird, und Arbeitgeber der in diesem Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer ist. 2. Auch in einer GmbH & Co. KG haftet der alleinige Gesellschafter der Komplementär-GmbH, der gleichzeitig auch Mehrheitskommanditist ist, für Verbindlichkeiten der GmbH Co. KG aus einer Zeit, in der er die Geschäfte der GmbH & Co. KG faktisch wie die einer unselbständigen Betriebsabteilung seines Unternehmens geführt hat (im Anschluß an BGH Urteil vom 16. September 1985 - II ZR 275/84 - BGHZ 95, 330).«

Normenkette:

BetrVG § 113 Abs. 3 ; BGB §§ 613a, 826; HGB § 171 ; AktG §§ 17, 18, 291, 303, 308, 322 ;

Tatbestand:

Die Parteien streiten (noch) über die Zahlung einer Abfindung für den Verlust des Arbeitsplatzes des Klägers und des Gehalts des Klägers für den Monat September 1988.

Der Kläger war seit 1979 bei der Theodor H GmbH & Co. KG (im folgenden nur Fa. H) als kaufmännischer Angestellter, zuletzt als Prokurist zu einem Monatsgehalt von 6.730,-- DM brutto, beschäftigt.