BFH - Urteil vom 24.05.2000
II R 25/99
Normen:
AO (1977) § 235, § 369 Abs. 2, § 370 ; BVerfGG § 31 Abs. 2 Satz 2, § 79 Abs. 1 ; StGB § 2 Abs. 3 ;
Fundstellen:
BB 2000, 1391
BB 2000, 1663
BFH/NV 2000, 1012
BFHE 191, 240
BStBl II 2000, 378
DB 2000, 1382
DStR 2000, 1139
DStZ 2000, 640
NJW 2000, 3230
ZEV 2000, 292
Vorinstanzen:
FG Bremen,

Hinterziehungszinsen zur Vermögensteuer

BFH, Urteil vom 24.05.2000 - Aktenzeichen II R 25/99

DRsp Nr. 2000/5701

Hinterziehungszinsen zur Vermögensteuer

»Die Festsetzung von Hinterziehungszinsen zur Vermögensteuer ist weiterhin zulässig. Die Anordnung im Beschluss des BVerfG vom 22. Juni 1995 2 BvL 37/91 (BVerfGE 93, 121, BStBl II 1995, 655), wonach das bisherige Vermögensteuerrecht auf alle bis zum 31. Dezember 1996 verwirklichten Tatbestände weiter anwendbar ist, ist nicht auf das Steuerfestsetzungsverfahren beschränkt. Bezogen auf diese Tatbestände können Zuwiderhandlungen gegen das bisherige Recht nach wie vor strafrechtlich verfolgt werden. § 2 Abs. 3 StGB trifft nicht zu.«

Normenkette:

AO (1977) § 235, § 369 Abs. 2, § 370 ; BVerfGG § 31 Abs. 2 Satz 2, § 79 Abs. 1 ; StGB § 2 Abs. 3 ;

Gründe:

I. Die Klägerin und Revisionsklägerin (Klägerin) ist Alleinerbin ihres im März 1997 verstorbenen Ehemannes. 1996 gaben die Eheleute wegen im Ausland angelegten und bis dahin verschwiegenen Kapitalvermögens Vermögensteuererklärungen auf den 1. Januar 1986 bis 1. Januar 1994 ab, die zu bestandskräftigen Steuerfestsetzungen führten. Darüber hinaus setzte der Beklagte und Revisionsbeklagte (das Finanzamt --FA--) mit Bescheid vom 2. Juni 1997 gegen die Klägerin nachstehende und um die Zinsen nach § 233a der Abgabenordnung (AO 1977) geminderte Hinterziehungszinsen wegen verkürzter Vermögensteuer fest:

Zinsen zur DM

Vermögensteuer 1. Januar 1986 1 204,--