BVerfG - Beschluss vom 15.01.2008
2 BvL 12/01
Normen:
BVerfGG § 82 Abs. 1 § 78 Satz 2 ; GG Art. 20 Abs. 3 Art. 76 Abs. 1 Art. 100 ; UmwStG (1995) § 12 Abs. 2 S. 4 ;
Fundstellen:
BVerfGE 120, 56
DÖV 2008, 507
NVwZ 2008, 665
Vorinstanzen:
BFH, vom 18.07.2001 - Vorinstanzaktenzeichen I R 38/99

Kompetenzen des Vermittlungsausschusses im Gesetzgebungsverfahren

BVerfG, Beschluss vom 15.01.2008 - Aktenzeichen 2 BvL 12/01

DRsp Nr. 2008/5110

Kompetenzen des Vermittlungsausschusses im Gesetzgebungsverfahren

»Zu den Grenzen der Kompetenz des Vermittlungsausschusses (im Anschluss an BVerfGE 101, 297).«

Normenkette:

BVerfGG § 82 Abs. 1 § 78 Satz 2 ; GG Art. 20 Abs. 3 Art. 76 Abs. 1 Art. 100 ; UmwStG (1995) § 12 Abs. 2 S. 4 ;

Gründe:

Das Normenkontrollverfahren betrifft die Frage nach den verfassungsrechtlichen Grenzen für Beschlussempfehlungen des Vermittlungsausschusses im Zusammenhang mit der Aufhebung des § 12 Abs. 2 Satz 4 Umwandlungssteuergesetz 1995 (UmwStG 1995) durch Art. 3 Nr. 4 Buchstabe a des Gesetzes zur Fortsetzung der Unternehmenssteuerreform vom 29. Oktober 1997.

1. Das Umwandlungssteuergesetz 1995 wurde als Art. 1 des Gesetzes zur Änderung des Umwandlungssteuerrechts vom 28. Oktober 1994 (BGBl I S. 3267) verkündet und trat am 1. Januar 1995 in Kraft. Es modifizierte die gesetzlichen Tatbestände der Ertragsteuern, um steuerliche Hemmnisse bei der Umstrukturierung von Unternehmen abzubauen. Zu diesem Zweck erlaubte das Umwandlungssteuergesetz 1995 in vielen Umwandlungsfällen die interpersonale Übertragung von Verlustvorträgen und von stillen Reserven, soweit deren spätere Besteuerung sichergestellt war.