BFH - Urteil vom 07.11.2000
VIII R 16/97
Normen:
EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2, § 12 Nr. 2 ; HGB § 119 Abs. 1, § 164, § 116 Abs. 2 ;
Fundstellen:
BB 2001, 186
BFH/NV 2001, 369
BFHE 193, 542
BStBl II 2001, 186
DB 2001, 234
DStR 2001, 74
DStZ 2001, 124
GmbHR 2001, 152
NJW 2001, 1086
ZEV 2001, 80
Vorinstanzen:
FG Hamburg,

Minderjährige Kinder als Kommanditisten

BFH, Urteil vom 07.11.2000 - Aktenzeichen VIII R 16/97

DRsp Nr. 2001/9

Minderjährige Kinder als Kommanditisten

»Ist in dem Gesellschaftsvertrag einer Familienpersonengesellschaft, durch den die minderjährigen Kinder des Hauptgesellschafters als Kommanditisten in die KG aufgenommen werden, bestimmt, dass Beschlüsse in der Gesellschafterversammlung --abweichend vom Einstimmigkeitsprinzip des § 119 Abs. 1 HGB -- mit einfacher Mehrheit zu fassen sind, steht diese Vertragsklausel der Anerkennung der Kinder als Mitunternehmer nicht entgegen. Eine solche Klausel ist dahin auszulegen, dass sie nur Beschlüsse über die laufenden Geschäfte der KG betrifft (Abgrenzung zum BFH-Urteil vom 11. Oktober 1988 VIII R 328/83, BFHE 155, 514, BStBl II 1989, 762).«

Normenkette:

EStG § 15 Abs. 1 Nr. 2, § 12 Nr. 2 ; HGB § 119 Abs. 1, § 164, § 116 Abs. 2 ;

Gründe:

Die Kläger und Revisionskläger (Kläger) waren im Streitjahr 1984 Gesellschafter der im Jahre 1973 gegründeten W-KG (Beigeladene oder KG).

Persönlich haftende Gesellschafter waren der Kläger zu 1 und sein im Streitjahr verstorbener Vater X, der den Betrieb bis zur Gründung der KG als Einzelunternehmen geführt hatte. Einzige Kommanditisten waren die Kinder des Klägers zu 1, die Kläger zu 2 und 3.