BFH - Urteil vom 15.05.2002
I R 40/01
Normen:
EStG § 1 Abs. 1, 4 § 2 Abs. 7 S. 3 § 32b Abs. 1 Nr. 2 § 49 Abs. 1 Nr. 4 ;
Fundstellen:
BB 2002, 1849
BFH/NV 2002, 1224
BFHE 199, 224
BStBl II 2002, 660
DB 2002, 1743
DStR 2002, 1435
FamRZ 2002, 1707
Vorinstanzen:
FG Berlin, vom 27.11.2000 - Vorinstanzaktenzeichen 9 K 9474/98

Progressionsvorbehalt in Wegzugsfällen

BFH, Urteil vom 15.05.2002 - Aktenzeichen I R 40/01

DRsp Nr. 2002/10526

Progressionsvorbehalt in Wegzugsfällen

»1. Verzieht ein Arbeitnehmer im Verlauf eines Kalenderjahres vom Inland ins Ausland, so sind seine in diesem Kalenderjahr nach dem Wegzug erzielten Einkünfte auch dann im Wege des Progressionsvorbehalts zu berücksichtigen, wenn sich sein neuer Wohnsitz in einem EU-Staat befindet (Fortentwicklung des Senatsurteils vom 19. Dezember 2001 I R 63/00, IStR 2002, 239).2. Es ist mit dem Gemeinschaftsrecht vereinbar, dass § 1a Abs. 1 Nr. 2 EStG 1996 die Zusammenveranlagung eines im Inland Ansässigen mit seinem im Ausland lebenden Ehegatten nur dann zulässt, wenn in dem betreffenden Kalenderjahr entweder die Einkünfte beider Ehegatten zu mehr als 90 v.H. der deutschen Einkommensteuer unterlegen oder ihre in Deutschland zu besteuernden Einkünfte sich auf nicht mehr als 24 000 DM belaufen haben (Anschluss an EuGH-Urteil vom 14. September 1999 Rs. C - 391/97 --"Gschwind"--, BStBl II 1999, 841).«

Normenkette:

EStG § 1 Abs. 1, 4 § 2 Abs. 7 S. 3 § 32b Abs. 1 Nr. 2 § 49 Abs. 1 Nr. 4 ;

Gründe:

I. Die Beteiligten streiten darüber, inwieweit Einkünfte einer zunächst unbeschränkt einkommensteuerpflichtigen Person nach deren Wegzug ins Ausland der deutschen Steuer unterworfen werden dürfen.