BVerfG - Beschluß vom 18.01.2000
1 BvR 321/96
Normen:
FGG §§ 55, 62 ; GG Art. 103 Abs. 1, Art. 19 Abs. 4 ;
Fundstellen:
BVerfGE 101, 397
CR 2000, 725
DNotZ 2000, 387
FGPrax 2000, 103
JZ 2000, 783
JuS 2000, 1018
MDR 2000, 655
NJW 2000, 1709
Rpfleger 2000, 205
ZEV 2000, 148
ZEV 2000, 195
Vorinstanzen:
SchlHOLG, vom 29.12.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 3 W 78/95
LG Lübeck, vom 28.08.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 3 T 333/95
AG Lübeck, vom 03.04.1995 - Vorinstanzaktenzeichen 5 VI 1247/93

Rechtliches Gehör und Anfechtbarkeit bei Entscheidungen des Rechtspflegers im FGG-Verfahren

BVerfG, Beschluß vom 18.01.2000 - Aktenzeichen 1 BvR 321/96

DRsp Nr. 2000/3240

Rechtliches Gehör und Anfechtbarkeit bei Entscheidungen des Rechtspflegers im FGG-Verfahren

»1. In Verfahren vor dem Rechtspfleger bestimmt sich die Pflicht zur Anhörung der in ihren Rechten Betroffenen nach dem rechtsstaatlichen Grundsatz eines fairen Verfahrens und nicht nach Art. 103 Abs. 1 GG. 2. Die §§ 62 und 55 FGG sind mit Art. 19 Abs. 4 GG unvereinbar, soweit sie den in ihren Rechten Betroffenen jede Möglichkeit verwehren, Entscheidungen des Rechtspflegers der Prüfung durch den Richter zu unterziehen.«

Normenkette:

FGG §§ 55, 62 ; GG Art. 103 Abs. 1, Art. 19 Abs. 4 ;

Gründe:

A. Die Verfassungsbeschwerde betrifft Fragen des rechtlichen Gehörs, des fairen Verfahrens und des effektiven Rechtsschutzes bei nachlassgerichtlicher Genehmigung eines von dem Nachlasspfleger abgeschlossenen Grundstücksgeschäfts.