BAG - Urteil vom 21.11.2012
4 AZR 85/11
Normen:
BGB § 133; BGB § 157; BGB § 305c Abs. 1; BGB § 307 Abs. 1 S. 2; BGB § 307 Abs. 3 S. 1, 2; BGB § 308 Nr. 4; BGB § 613a Abs. 1 S. 2, 3; TVG § 3 Abs. 1; TVG § 4 Abs. 1; UmwG § 123 Abs. 3 Nr. 1; UmwG § 126 Abs. 1 Nr. 9; UmwG § 324;
Fundstellen:
AP UmwG § 123 Nr. 1
ArbRB 2013, 145
AuR 2013, 225
AuR 2013, 273
DB 2013, 999
DStR 2013, 13
EzA-SD 2013, 7
NJW 2013, 8
NZA 2013, 512
NZA-RR 2013, 6
UmwG § 123 Nr. 1
ZIP 2013, 994
Vorinstanzen:
LAG Baden-Württemberg, vom 21.12.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 6 Sa 90/10
ArbG Stuttgart, vom 27.04.2010 - Vorinstanzaktenzeichen 15 Ca 10680/09

Rechtsfolgen einer Betriebsaufspaltung hinsichtlich der Rolle als Partei eines bestehenden Tarifvertrages

BAG, Urteil vom 21.11.2012 - Aktenzeichen 4 AZR 85/11

DRsp Nr. 2013/6192

Rechtsfolgen einer Betriebsaufspaltung hinsichtlich der Rolle als Partei eines bestehenden Tarifvertrages

Bei einer Ausgliederung eines Betriebs im Wege der Spaltung nach § 123 Abs. 3 Nr. 1 UmwG ist aufgrund der damit verbundenen partiellen Gesamtrechtsnachfolge im Spaltungs- und Übernahmevertrag gemäß § 126 Abs. 1 Nr. 9 UmwG festzulegen, welcher der beiden Rechtsträger in die Rechtsstellung als Vertragspartei eines Haustarifvertrages eintritt. Fehlt es an einer solchen Regelung, verbleibt der übertragende Rechtsträger in dieser Rechtsstellung. Orientierungssätze: 1. Aufgrund der lediglich partiellen Gesamtrechtsnachfolge bei der Ausgliederung eines Betriebs im Wege der Spaltung nach § 123 Abs. 3 Nr. 1 UmwG bedarf es einer Regelung im Spaltungs- und Übernahmevertrag gemäß § 126 Abs. 1 Nr. 9 UmwG, wenn der abgespaltene Rechtsträger Partei eines bestehenden Haustarifvertrages werden soll. 2. Eine arbeitsvertragliche Bezugnahmeklausel, die für den Entgeltanspruch des Arbeitnehmers die "jeweils geltenden tarifvertraglichen Bestimmungen" als maßgebend bestimmt, erfasst diejenigen Tarifverträge, an die der betreffende Arbeitgeber gebunden ist. 3. Eine dynamische Verweisung auf Vorschriften von Tarifverträgen ist dann nicht intransparent iSd. § 307 Abs. 3 Satz 2 iVm. Abs. 1 Satz 2 BGB, wenn im Zeitpunkt der jeweiligen Anwendung die geltenden, in Bezug genommenen Regelungen bestimmbar sind.