BGH - Urteil vom 09.06.1983
IX ZR 41/82
Normen:
BGB § 1374, § 1376 ;
Fundstellen:
BGHZ 87, 367
BGHZ 87, 367, 374
FamRZ 1983, 882
FamRZ 1983, 883
LSK-FamR/Hülsmann, § 1374 BGB LS 28
LSK-FamR/Hülsmann, § 1374 BGB LS 29
LSK-FamR/Hülsmann, § 1374 BGB LS 4
LSK-FamR/Hülsmann, § 1376 BGB LS 74
NJW 1983, 2244

Rechtsnatur des Anwartschaftsrechts des Nacherben; Berücksichtigung einer Wertsteigerung im Zugewinnausgleich

BGH, Urteil vom 09.06.1983 - Aktenzeichen IX ZR 41/82

DRsp Nr. 1994/4661

Rechtsnatur des Anwartschaftsrechts des Nacherben; Berücksichtigung einer Wertsteigerung im Zugewinnausgleich

A. Für das Anwartschaftsrecht des Nacherben gilt: Nicht nur seine Entstehung und sein Übergang zum Vollrecht, sondern auch das Zwischenstadium gehören zu dem Erwerb von Todes wegen. B. Auch die Wertsteigerung von Vermögen im Sinne von § 1374 Abs. 2 BGB ist dem Anfangsvermögen hinzuzurechnen. C. Trotz zwischenzeitlicher Wertsteigerung wegen Näherrückens des Nacherbfalls ist die Nacherbenanwartschaft beim Anfangs- und Endvermögen mit dem gleichen Wert zu veranschlagen.

Normenkette:

BGB § 1374, § 1376 ;

Hinweise:

C. Auf den güterrechtlichen Zugewinnausgleich soll die Ausnahmevorschrift des § 2313 BGB nicht übertragen werden, weil die unterschiedliche Interessenlage und die besondere rechtliche Ausgestaltung, die die Zugewinnberechnung erfahren hat, das verbiete. Dabei wird insbesondere auf das Stichtagsprinzip des § 1384 BGB abgestellt; vergleiche auch BGH, FamRZ 1990, 603 (LSK-FamR/Hülsmann, § 1374 BGB LS 20); im übrigen auch oben LSK-FamR/Hülsmann, § 1374 BGB LS 3 ff.