BFH - Urteil vom 25.04.2012
I R 24/11
Normen:
EStG 1990 § 3 Nr. 66; AO § 163 Satz 1; AO § 184 Abs. 2 Satz 1; GG Art. 85 Abs. 2; GG Art. 108 Abs. 7;
Vorinstanzen:
FG Düsseldorf, vom 16.03.2011 - Vorinstanzaktenzeichen 7 K 3831/10 AO 1685

Rechtsnatur des sog. Sanierungserlasses: Zuständigkeit für die abweichende Festsetzung des Gewerbesteuermessbetrags

BFH, Urteil vom 25.04.2012 - Aktenzeichen I R 24/11

DRsp Nr. 2012/15676

Rechtsnatur des sog. Sanierungserlasses: Zuständigkeit für die abweichende Festsetzung des Gewerbesteuermessbetrags

Der sog. Sanierungserlass (BMF-Schreiben vom 27. März 2003, BStBl I 2003, 240) ist weder eine allgemeine Verwaltungsvorschrift der Bundesregierung noch eine allgemeine Verwaltungsvorschrift einer obersten Landesfinanzbehörde i.S. des § 184 Abs. 2 AO. Aus dem Sanierungserlass kann sich damit bei der Festsetzung des Gewerbesteuermessbetrags grundsätzlich keine Zuständigkeit des FA zur abweichenden Festsetzung aus sachlichen Billigkeitsgründen nach § 163 Satz 1 AO ergeben; zuständig dafür sind die Gemeinden.

Normenkette:

EStG 1990 § 3 Nr. 66; AO § 163 Satz 1; AO § 184 Abs. 2 Satz 1; GG Art. 85 Abs. 2; GG Art. 108 Abs. 7;

Gründe

I.

Streitig ist die Festsetzung des Gewerbesteuermessbetrags im Hinblick auf den sog. Sanierungserlass (Schreiben des Bundesministeriums der Finanzen --BMF-- zur ertragsteuerlichen Behandlung von Sanierungsgewinnen vom 27. März 2003, BStBl I 2003, 240).