BGH - Urteil vom 09.05.2005
II ZR 29/03
Normen:
AktG § 53a § 243 Abs. 2 ; UmwG § 194 § 233 Abs. 2 § 234 ;
Fundstellen:
AG 2005, 613
BGHReport 2005, 1333
DB 2005, 1842
DNotZ 2005, 864
DStR 2005, 1539
GmbHR 2005, 1136
NZG 2005, 722
WM 2005, 1462
ZIP 2005, 1318
Vorinstanzen:
OLG Düsseldorf, vom 16.01.2003
LG Düsseldorf, vom 18.12.2001

Zulässigkeit der formwechselnden Umwandlung einer AG in eine (Publikums-) GmbH & Co KG

BGH, Urteil vom 09.05.2005 - Aktenzeichen II ZR 29/03

DRsp Nr. 2005/10744

Zulässigkeit der formwechselnden Umwandlung einer AG in eine (Publikums-) GmbH & Co KG

»a) Wird bei der formwechselnden Umwandlung einer Aktiengesellschaft in eine (Publikums-) GmbH & Co. KG die bereits als Minderheitsaktionärin an der AG beteiligte 100%-ige Tochtergesellschaft der Mehrheitsaktionärin zur Komplementärin der KG bestellt, während die Mehrheitsaktionärin ebenso wie die übrigen Minderheitsaktionäre die Rechtsstellung eines Kommanditisten erhält, so stellt dies grundsätzlich keinen zur Nichtigerklärung des Umwandlungsbeschlusses führenden Verstoß gegen das Gebot der Kontinuität der Mitgliedschaft, den Gleichbehandlungsgrundsatz, das Verbot der Verfolgung von Sondervorteilen oder die gesellschaftsrechtliche Treupflicht dar.b) Ein durch den Rechtsformwechsel von der Aktiengesellschaft zur GmbH & Co. KG allein der Mehrheitsgesellschafterin aufgrund der Steuergesetze entstehender Steuervorteil stellt keinen verbotenen Sondervorteil i.S. von §§ 53 a, 243 Abs. 2 AktG dar; vielmehr ist die sich aus der unterschiedlichen steuerlichen Behandlung von Kapital- und Personengesellschaften ergebende steuerrechtliche Rechtsfolge des Rechtsformwechsels von den Minderheitsgesellschaftern hinzunehmen.