BVerfG - Beschluß vom 09.07.1975
1 BvR 572/70; 1 BvR 708/70; 1 BvR 791/70; 1 BvR 808/70; 1 BvR 120/71; 1 BvR 134/71
Normen:
GG Art. 3 Abs. 1 Art. 5 Abs. 3 Art. 14 Abs. 1, Abs. 3 Art. 33 Abs. 5 ; HSchG (Hochschulgesetz) Nordrhein-Westfalen § 34 § 35 § 36 ;
Fundstellen:
BVerfGE 40, 187
BayVBl 1975, 701
NJW 1975, 1827

Rechtswegerschöpfung bei Rechtssatzverfassungsbeschwerde

BVerfG, Beschluß vom 09.07.1975 - Aktenzeichen 1 BvR 572/70; 1 BvR 708/70; 1 BvR 791/70; 1 BvR 808/70; 1 BvR 120/71; 1 BvR 134/71

DRsp Nr. 1996/6817

Rechtswegerschöpfung bei Rechtssatzverfassungsbeschwerde

»Kann ein Beschwerdeführer erst durch die zur Durchführung eines Gesetzes erforderliche Satzung in seinen Rechten betroffen werden, so ist die Verfassungsbeschwerde unmittelbar gegen das Gesetz unzulässig.«

Normenkette:

GG Art. 3 Abs. 1 Art. 5 Abs. 3 Art. 14 Abs. 1, Abs. 3 Art. 33 Abs. 5 ; HSchG (Hochschulgesetz) Nordrhein-Westfalen § 34 § 35 § 36 ;

Gründe:

A.

Die Beschwerdeführer sind ordentliche Professoren an wissenschaftlichen Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen und zugleich Direktoren eines mit ihrem Lehrstuhl in fachlichem Zusammenhang stehenden Hochschulinstituts oder einer Klinik. Mit ihren Verfassungsbeschwerden gegen die §§ 35 Abs. 2, 36 und 55 des Gesetzes über die wissenschaftlichen Hochschulen des Landes Nordrhein-Westfalen (Hochschulgesetz - HSchG) vom 7. April 1970 (GVBl. S. 254) machen die Beschwerdeführer geltend, das Hochschulgesetz greife unzulässig in ihre durch Art. 3 Abs. 1, Art. 5 Abs. 3, Art. 14 Abs. 1 und 3, Art. 33 Abs. 5 GG geschützte Stellung als Hochschullehrer und Instituts- oder Klinikleiter ein.

I.

Die für das vorliegende Verfahren wesentlichen Vorschriften des Hochschulgesetzes haben folgenden Wortlaut:

§ 1 Wissenschaftliche Hochschulen

(1) bis (2) ...