BFH - Urteil vom 08.05.2003
IV R 35/01
Normen:
GewStG § 8 Nr. 10 lit. b § 9 Nr. 2a ;
Fundstellen:
BB 2003, 2552
BFHE 202, 360
BStBl II 2004, 460
DB 2003, 1881
DStR 2003, 1437
GmbHR 2003, 1077
Vorinstanzen:
FG Niedersachsen, vom 30.01.2001 - Vorinstanzaktenzeichen 15 K 731/98

Schachtelprivileg in Liquidationsfällen

BFH, Urteil vom 08.05.2003 - Aktenzeichen IV R 35/01

DRsp Nr. 2003/10466

Schachtelprivileg in Liquidationsfällen

»1. Zu den Kürzungsbeträgen i.S. des § 9 Nr. 2 a GewStG gehört auch die Liquidationsrate, mit der das nach Abschluss der Liquidation verbliebene Reinvermögen an die Anteilseigner ausgekehrt wird, soweit nicht Eigenkapital i.S. des § 30 Abs. 2 Nr. 4 KStG 1977 (EK 04) als verwendet gilt (Anschluss an das BFH-Urteil vom 2. April 1997 X R 6/95, BFHE 183, 208, BStBl II 1998, 25). Soweit im Rahmen der Gewinnermittlung die Anteile an der Untergesellschaft infolge des Untergangs des Wirtschaftsguts "Beteiligung" aus der Bilanz eines Anteilseigners auszubuchen sind, mindert dies nicht den Kürzungsbetrag i.S. des § 9 Nr. 2 a GewStG.2. Der Gewinn aus Gewerbebetrieb ist nach § 8 Nr. 10 Buchst. b GewStG zu erhöhen, soweit aufgrund der ausgekehrten Liquidationsrate, die zu einer Kürzung nach § 9 Nr. 2 a GewStG geführt hat, der Buchwert der Anteile an der Untergesellschaft beim Anteilseigner auszubuchen ist. Die Hinzurechnung ist nicht auf die Fälle beschränkt, in denen der auf den Anteil entfallende Liquidationserlös geringer ist als der auszubuchende Buchwert des Anteils.«

Normenkette:

GewStG § 8 Nr. 10 lit. b § 9 Nr. 2a ;

Gründe: