BFH - Urteil vom 15.07.1998
II R 82/96
Normen:
ErbStG (1974) § 12 Abs. 5, § 20 ; BGB § 718 ; HGB § 105 Abs. 2, § 161 Abs. 2 ; BewG § 3 ; AO 1977 § 39 Abs. 2 Nr. 2, § 119 Abs. 1 ; FGO § 96 Abs. 1 S. 2;
Fundstellen:
BB 1998, 1938
BB 1998, 2193
BFH/NV 1998, 1572
BFHE 186, 147
BStBl II 1998, 630
DB 1998, 2098
DStZ 1998, 845
ZEV 1998, 393
Vorinstanzen:
FG Nürnberg, - Vorinstanzaktenzeichen EFG 1997, 422

Schenkungen einer Personengesellschaft an ihren Gesellschafter

BFH, Urteil vom 15.07.1998 - Aktenzeichen II R 82/96

DRsp Nr. 1998/18555

Schenkungen einer Personengesellschaft an ihren Gesellschafter

»Bei einem schenkweisen Erwerb von einer Gesamthandsgemeinschaft ist --unabhängig von der Frage, ob zivilrechtlich ggf. die Gesamthand als Zuwendende anzusehen ist--, schenkungsteuerrechtlich der Bedachte auf Kosten der Gesamthänder bereichert. Zuwendende und damit --neben dem Bedachten-- Steuerschuldner i.S. von § 20 ErbStG 1974 sind in diesen Fällen die durch die Zuwendung allein vermögensmäßig entreicherten Gesamthänder.«

Normenkette:

ErbStG (1974) § 12 Abs. 5, § 20 ; BGB § 718 ; HGB § 105 Abs. 2, § 161 Abs. 2 ; BewG § 3 ; AO 1977 § 39 Abs. 2 Nr. 2, § 119 Abs. 1 ; FGO § 96 Abs. 1 S. 2;

Gründe:

I. Die Großmutter des Klägers und Revisionsklägers (Kläger) sowie der Vater des Klägers waren zu 1/3 bzw. 2/3 Anteil an der "A-OHG, Kolonialwaren & Lagerhaus" (OHG) beteiligt. Zum Gesellschaftsvermögen gehörte u.a. ein in B gelegenes Grundstück, auf dem die OHG eine Lebensmittelhandlung betrieb.

Am 30. März 1989 schlossen die Gesellschafter der OHG mit dem Kläger einen notariell beurkundeten "Überlassungsvertrag".