FG Berlin-Brandenburg - Urteil vom 13.10.2009
6 K 4133/05 B
Normen:
UmwStG 1995 § 2; UmwStG 1995 § 4 Abs. 4; UmwStG 1995 § 4 Abs. 5; UmwStG 1995 § 4 Abs. 6; UmwStG 1995 § 10; StSenkG Art. 3;

Sinn und Zweck sowie Anwendungsvoraussetzungen von § 27 Abs. 1a S. 2 UmwStG n. F.; Registereintragung als Rechtsakt i. S. d. UmwStG

FG Berlin-Brandenburg, Urteil vom 13.10.2009 - Aktenzeichen 6 K 4133/05 B

DRsp Nr. 2010/22989

Sinn und Zweck sowie Anwendungsvoraussetzungen von § 27 Abs. 1a S. 2 UmwStG n. F.; Registereintragung als "Rechtsakt i. S. d. UmwStG "

Die Klage wird abgewiesen. Die Kosten des Verfahrens werden der Klägerin auferlegt. 1. § 27 Abs. 1a S. 2 UmwStG in der Fassung des Steuersenkungsgesetzes - StSenkG - v. 23.10.2000 (UmwStG n. F.) soll verhindern, dass zu einem Zeitpunkt, zu dem für die übertragende Kapitalgesellschaft bereits das durch das StSenkG eingeführte Halbeinkünfteverfahren gilt, aufgrund der Rückwirkungsfiktion des § 2 UmwStG ein Übernahmeverlust (§ 4 Abs. 4 und 5 UmwStG a F.) zur Aufstockung der von der Personengesellschaft übernommenen Buchwerte gemäß § 4 Abs. 6 UmwStG a. F. (sog. "step-up") führt, der nach § 4 Abs. 6 UmwStG n. F. ausgeschlossen ist. 2. Das in § 27 Abs. 1a S. 2 UmwStG n. F. verwendete Merkmal "Rechtsakt i. S. d. UmwStG " verweist im Hinblick auf den Sinn der Vorschrift auf die handelsrechtlichen Rechtsakte der Umwandlung einschließlich der erforderlichen Registereintragungen, so dass eine im Wirtschaftsjahr 2001 vorgenommene Registereintragung einen im Wirtschaftsjahr 2001 wirksam gewordenen Rechtsakt mit zulässiger Rückwirkung i. S. d. UmwStG bewirkt. 3. § 27 Abs. 1a S. 2 UmwStG n. F. ist auch anzuwenden, wenn der übertragende Rechtsträger im Zuge der Umwandlung untergeht.

Normenkette:

UmwStG 1995 § 2; UmwStG 1995 § 4 Abs. 4; UmwStG 1995 § 4 Abs. 5;