Steuerrechtliche Behandlung eigener Anteile

Autor: Apitz

Rechtsformunabhängige Regelung

Mit dem Einfügen von §  272 Abs.  1a und 1b HGB durch das Gesetz zur Modernisierung des Bilanzrechts (Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz, BilMoG) vom 25.05.2009, BGBl I, 1102 wurde der handelsbilanzielle Ausweis eigener Anteile rechtsformunabhängig geregelt.

Offener Ausweis

Der Nennbetrag der eigenen Anteile ist nunmehr nach §  272 Abs.  1a Satz 1 HGB stets auf der Passivseite in der Vorspalte offen von dem Posten "Gezeichnetes Kapital" abzusetzen. Eine Aktivierung der eigenen Anteile bei gleichzeitiger Bildung einer entsprechenden Rücklage kommt nicht mehr in Betracht. §  272 Abs.  1a Satz 2 und 3 und Abs.  1b HGB enthält weitere Regelungen zur Behandlung des Erwerbs und der Veräußerung eigener Anteile in der Handelsbilanz. Danach ist ein Unterschiedsbetrag zwischen der Gegenleistung für den Erwerb der eigenen Anteile und dem anteiligen Nennbetrag dieser Anteile handelsrechtlich mit den frei verfügbaren Gewinn- und Kapitalrücklagen zu verrechnen (vgl. §  272 Abs.  1a Satz 2 HGB). Bei dem Erwerb eigener Anteile handelt es sich wirtschaftlich betrachtet nicht um einen Anschaffungsvorgang, sondern um eine Kapitalherabsetzung.

Handelsrechtlicher Aufwand

Die Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Erwerb der eigenen Anteile stellen handelsrechtlich Aufwand des Geschäftsjahres dar (vgl. §  272 Abs.  1a Satz 3 HGB).

Kapitalerhöhung