LAG Rheinland-Pfalz - Urteil vom 25.09.2007
3 Sa 306/07
Normen:
BGB § 611 Abs. 1 § 613 a Abs. 1 Satz 1, 2 ; BetrVG § 77 Abs. 3 Satz 1 § 87 Abs. 1 ; TVG § 2 ; GMTV (Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Pfalz) § 2 Ziff. 1 ;
Vorinstanzen:
ArbG Kaiserslautern, vom 12.04.2007 - Vorinstanzaktenzeichen 2 Ca 310/07

Vergütungsansprüche nach Betriebsübergang - keine Lohnkürzung durch tarifvertragswidrige Betriebsvereinbarung

LAG Rheinland-Pfalz, Urteil vom 25.09.2007 - Aktenzeichen 3 Sa 306/07

DRsp Nr. 2008/9742

Vergütungsansprüche nach Betriebsübergang - keine Lohnkürzung durch tarifvertragswidrige Betriebsvereinbarung

1. Tarifverträge können rechtswirksam nur von tariffähigen Parteien im Sinne des § 2 TVG abgeschlossen werden; Tarifvertragsparteien im Sinne des Gesetzes sind grundsätzlich nur Gewerkschaften, einzelne Arbeitgeber sowie Vereinigungen von Arbeitgebern, keineswegs aber ein Betriebsrat. 2. Eine gegen die Regelungssperre des § 77 Abs. 3 Satz 1 BetrVG verstoßende Betriebsvereinbarung ist unwirksam.

Normenkette:

BGB § 611 Abs. 1 § 613 a Abs. 1 Satz 1, 2 ; BetrVG § 77 Abs. 3 Satz 1 § 87 Abs. 1 ; TVG § 2 ; GMTV (Metall- und Elektroindustrie Rheinland-Pfalz) § 2 Ziff. 1 ;

Tatbestand:

Der am 11.12.1958 geborene Kläger ist seit dem 06.04.1988 in dem Betrieb beschäftigt, den seit dem 01.01.2007 die Beklagte führt. Die Schleifmittelwerk P. L. & Sohn GmbH & Co. KG (- folgend: L. KG) hat den Betrieb an die Beklagte verpachtet.

Den Lohnabrechnungen für November 2006 und Dezember 2006 (Bl. 6 f. d.A.; angegebene "Einheiten": 152,25 Std.) entsprechend zahlte die L. KG dem Kläger für diese beiden Monate u.a. jeweils

- ein Gehalt gemäß "Gehaltsgruppe M3 7" in Höhe von 3146,00 EUR brutto und

- eine Leistungszulage (= 5 % des Gehalts) in Höhe von 158,00 EUR

- zusammen insoweit also 3304,00 EUR brutto.