BFH - Beschluss vom 21.02.2018
VI R 11/16
Normen:
BGB § 1360, § 1360a Abs. 1, § 1360a Abs. 2, § 1360b, § 1968; EStG § 33 Abs. 1, § 33 Abs. 2 Satz 1, § 33 Abs. 3 Satz 1, § 36; EStG i.d.F. des StVereinfG 2011 § 33 Abs. 4; EStDV i.d.F. des StVereinfG 2011 § 64 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, § 64 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. e, § 64 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 Buchst. f, § 84 Abs. 3f ; FGO § 74, § 118 Abs. 2, § 120 Abs. 3 Nr. 1, § 120 Abs. 3 Nr. 2 Buchst. a, § 126a; GG Art. 2 Abs. 2 Satz 1, Art. 6 Abs. 1, Art. 100 Abs. 1; SGB V § 62, § 275;
Fundstellen:
BFHE 260, 507
BStBl II 2018, 469
DStZ 2018, 447
FR 2019, 830
HFR 2018, 628
NJW 2018, 2920
Vorinstanzen:
FG Sachsen, vom 09.03.2016 - Vorinstanzaktenzeichen 1 K 991/15

Voraussetzungen der Geltendmachung von Krankheit- und Beerdigungskosten als außergewöhnliche BelastungVerfassungsmäßigkeit der Grenze der zumutbaren Belastung gemäß § 33 Abs. 1 und 3 EStG

BFH, Beschluss vom 21.02.2018 - Aktenzeichen VI R 11/16

DRsp Nr. 2018/5916

Voraussetzungen der Geltendmachung von Krankheit- und Beerdigungskosten als außergewöhnliche Belastung Verfassungsmäßigkeit der Grenze der zumutbaren Belastung gemäß § 33 Abs. 1 und 3 EStG

1. Dem in § 33 Abs. 4 EStG i.d.F. des StVereinfG 2011 und in § 64 Abs. 1 EStDV i.d.F. des StVereinfG 2011 geregelten Verlangen, die Zwangsläufigkeit von Aufwendungen im Krankheitsfall formalisiert nachzuweisen, ist nach § 84 Abs. 3f EStDV i.d.F. des StVereinfG 2011 auch im Veranlagungszeitraum 2009 Rechnung zu tragen. Dies begegnet keinen verfassungsrechtlichen Bedenken (Bestätigung des Senatsurteils vom 19. April 2012 VI R 74/10, BFHE 237, 156, BStBl II 2012, 577). 2. Die zumutbare Belastung gemäß § 33 Abs. 1, Abs. 3 EStG ist auch bei Krankheitskosten verfassungsgemäß. Das sozialhilferechtliche Leistungsniveau umfasst keine zuzahlungsfreie Krankenversorgung (Bestätigung des Senatsurteils vom 2. September 2015 VI R 32/13, BFHE 251, 196, BStBl II 2016, 151). 3. Beerdigungskosten können als außergewöhnliche Belastung nur abgezogen werden, soweit sie nicht aus dem Nachlass oder durch sonstige im Zusammenhang mit dem Tod zugeflossene Geldleistungen gedeckt sind.

Tenor

Die Revision der Kläger gegen das Urteil des Sächsischen Finanzgerichts vom 9. März 2016 1 K 991/15 wird als unbegründet zurückgewiesen.

Die Kosten des Revisionsverfahrens haben die Kläger zu tragen.

Normenkette: