BGH - Beschluß vom 10.01.1996
IV ZB 21/94
Normen:
BGB § 2205, § 2368 ;
Fundstellen:
BB 1996, 1128
BGHR BGB § 2205 Gesellschaftsanteil 1
BGHR BGB § 2368 Abs. 1 Gesellschaftsanteil 1
DB 1996, 468
DStR 1996, 929
ErbPrax 1996, 76
FGPrax 1996, 110
FamRZ 1996, 409
MDR 1996, 385
NJW 1996, 1284
Rpfleger 1996, 289
WM 1996, 681
Vorinstanzen:
OLG Stuttgart,
LG Stuttgart,

Zulässigkeit der Testamentsvollstreckung an dem vererbten Anteil an einer BGB-Gesellschaft

BGH, Beschluß vom 10.01.1996 - Aktenzeichen IV ZB 21/94

DRsp Nr. 1996/3524

Zulässigkeit der Testamentsvollstreckung an dem vererbten Anteil an einer BGB -Gesellschaft

»1. An dem vererbten Anteil einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts ist Testamentsvollstreckung nicht schlechthin ausgeschlossen. Dies gilt auch, wenn die Erben des Gesellschaftsanteils vor dem Erbfall bereits an der Gesellschaft beteiligt waren. 2. Deshalb ist einem Testamentsvollstrecker, der zur Dauervollstreckung (§ 2209 BGB) am Anteil an der Gesellschaft bürgerlichen Rechts eingesetzt ist, ein Zeugnis gemäß § 2368 BGB zu erteilen. Darin sind gesetzliche Beschränkungen der Befugnisse des Testamentsvollstreckers, die sich aus dem Gesellschaftsrecht ergeben, nicht anzugeben.«

Normenkette:

BGB § 2205, § 2368 ;

Gründe:

I. Der am 2. Januar 1992 verstorbene H. H. (im folgenden: Erblasser) war - neben seinen vier Töchtern, den Beteiligten zu 2) bis 5) - Gesellschafter der "H. -Grundstücksgesellschaft", einer Gesellschaft bürgerlichen Rechts. Er war an der Gesellschaft zur Hälfte, jede Tochter zu je 1/8 beteiligt.